Die Berichte der persönlichen Gespräche werden lang und könnten sehr ausführlich werden. Otto war seit Frankreich dabei. Vom Panzerschützen zum Oberfeldwebel ist eine große und blutige Karriere.
In der katholischen Schule wurde er grob vom Priester schwer durch Schläge misshandelt und schwor sich, einmal dem Priester alles heimzahlen zu wollen. Als Soldat in Bamberg, sah er öfters den Priester, der mit betretenem Blick und gesenkten Hauptes an ihm vorüber schlich. Otto hatte nur noch Verachtung und Abscheu für diesen Priester übrig.
In jungen Jahren wollte er so gerne Boxer werden und begab sich zum Bamberger Boxclub. Man gab ihm sogleich einen würdigen Gegner, den amtierenden Bamberger Stadtmeister, der ihn auch sofort k.o. schlug. Mit lädiertem Gesicht kam er nach Hause und sein Vater und sein Vater wollte wissen, warum er so verprügelt aussah.. Auf die Antwort hin, dass er sich mit dem Bamberger Stadtmeister einen Boxkampf lieferte, schlug ihn sein Vater wieder k.o!
Am Vorabend seines Eintrittes in die Deutsche Wehrmacht zur Ableistung seines Dienstes tanzte er noch mal ausgiebig in einem Bamberger Café mit allen Damen, denen er habhaft werden konnte. Sein schickes Auftreten sicherte ihm die Bewunderung der Damen und die besondere Beachtung der nicht so wohlgesonnenen Herren von denen viele bei Pz.Rgt.35 dienten. Am nächsten Tag stellte er sich vor und wurde sofort erkannt und begrüßt: "Ach da ist ja unser Tangotänzer von gestern!"
Seine grausamste Erinnerung des ganzen Krieges war und bei dieser Erzählung kamen dam alten Soldaten die Tränen, dass einmal eine Pak (Panzerabwehrkanone) vor ihnen stand, sie jeden Moment den Schuss erwarteten, aber sich die Sekunden hinzogen, denn niemand seiner Besatzung wollte handeln! Links und rechts waren zwei deutsche Mädchen angebunden! Otto musste handeln - und handelte...
Bilder aus dem Nachlass von Otto - leider nicht beschriftet.
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1941 Ein Panzer der dritten Kompanie ist eingebrochen |
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1941 |
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unten rechts: Spiess Klepzig und Lt. Hans-Georg Müller, der neben ihm 1943 gefallen ist als sein Kp.Chef |
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Orel |
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Mölders 1941 |
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Waldlager und die "Scheisshäuser, genannt Donnerbalken... |
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Ditchkov - als Funker bei von Cossel. Dessen Ritterkreuz hängt vor dem Zelt... |
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Otto links mit Belzer und "Piefke" Hans Schmidt aus Neuendettelsau beim Waffen reinigen vor v.Cossels Zelt |
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Otto hält sein bestes Stück und seine schärfste Waffe! |
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Chefpanzer v. Cossel |
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Panzerbesatzung Otto 2. v. rechts - v.Cossel (mit Sonnenbrille) |
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Panzerangriff und Orel |
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Otto bestellt immer zwei Kännchen Kaffee... |
Otto Eidloth... Er war wohl der wichtigste Veteran, den ich suchte. Sein Panzer stand neben des von seinem Chef Hans Müller, als der abgeschossen wurde und der Hans Müller fiel.
Vier Kompaniechefs seien an seiner Seite gefallen, berichtete er mir.
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