5.7.41
Lt. Hans Müller
Jetzt Ordonnanzoffizier i. Abt. Stab Major v. Lauchert
( Tagebuch Lt. Müller) Es gelten als gefallen: Olt. v. Cossel, Fw. Göhrle, Achatz, Turbanisch, Gerlsberger, Stössel, Ostwald, Lindenberger.
Als vermisst, weil sie nach Aussagen verwundet sind: Lt.König, Voltz, Ebersberg, Krampert, Hofweber. - Verwundet in Gefangenschaft: Renner, Büchner.Diesseits der Brücke gefallen: Breu.
Lt. Müller ist unzufriefden mit seinem neuen Kommando. Er wäre lieber bei seiner Kompanie geblieben. Olt Rosshirt muss die 1. Kompanie übernehmen, ausserdem ist die 1. Kompanie so geschwächt, dass sie kaum einen Zug zusammenbrachte. Er fühlt sich als Laufbursche in Uniform für den Adjudanten. (Lt. Esser)
8:oo - Abmarsch der I. Abteilung Pz.Rgt.35
Es geht etwas zurück in eine Ortschaft. Quartier in einer früheren Kirche, welche umfunktioniert wurde. An den Wänden hängen Propagandaplakate und Schriften der komm. Partei. Wo einst der Altar stand, war eine kleine Rednerbühne gebaut.
14:oo Eine deutsche 15 cm Batteriestellung in der Nähe wird beschossen - Es gibt Tote und Verwundete. Es wurde wieder ruhig.
Was keiner weiss: Auf der Brücke liegen die Toten, 5 Panzer stehen auf der anderen Seite über der ersten Brücke...
Olt. v. Cossel konnte sich mit einigen Panzerbesatzungen retten.
Den Toten auf der Brücke fressen die Ameisen als erstes die Augen aus. Wenn sie gefunden werden, dann werden die Deutschen eine Gräueltat der Russen vermuten. Es wird danach eine umfangreiche Untersuchung eingeleitet mit Vernehmung inzwischen gefangener Russen. Maj. v. Lauchert schmiedet schon Rachepläne und Vergeltung. Erst später werden die Deutschen die Ameisen als "Kriegsverbrecher" entdecken. Der Krieg beginnt an der Front zu eskalieren.
Fritz Schneider: Mit Gasmasken wurden die fürchterlich stinkenden Leichen geborgen. Es war unbeschreiblich. In den Panzern stand das Blut knöcheltief. - Dieser Gestank!
Fahrer Voltz zu Fritz Schneider: "Unsere Rettung waren die Kettenglieder, die wir vorne aufgebracht hatten. Wir hatten über sechzig Treffer auf der Blende".
Fahrer Voltz entkam aus russischer Gefangenschaft - wie, das weiss keiner. Er soll der beste Fahrer überhaupt gewesen sein, soff aber einen Kasten Bier alleine aus. Konnte mit dem Panzer über Gräben springen. Auf einer rasanten Tal Fahrradfahrt von Schesslitz nach Bamberg hat er sich nach einem Sturz in einen Bach das Genick gebrochen haben und ist ertrunken.
Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...
- General Eberbach - Kriegshandwerker -
- General Eberbach - Betrachtungen...
- Major d.R. "Bubi" Schultz
- Major (Gen.) Meinrad v. Lauchert
- Hptm. Gerd Georgi - Chemnitz
- Hptm. Hans Georg Müller
- Olt. Heinrich (Heinz) Wagner
- Olt. Harald Wagner Teil 1
- Olt. Honstetter
- Olt. Werner Baeck
- Olt. Fritz Schneider - statt Nachruf lebendige Sei...
- Archiv Fritz Schneider - Feldpost
- Lt. Karl - Heinz Gsell in Kiel - 28.8.1922 - 25. F...
- Lt. Conrad Badekow - Abt. Adjudant II./I. Panzerregiment 35 14.11.44 - 4.4.45
- Lt. Karl-Heinz Ludwig (Prof. Dr.jur.) Tagebücher und Photos 1941
- Lt. Karl Ketterer
- Lt. Heinrich Schnappauf - Lt. Friedrich Graf Castell-Rüdenhausen, Lt. Karl-Heinz Gsell, Lt. Rüdiger von Moltke, Lt. Heinz Geissler, Lt. Manfred Kurze, etc.
- Erinnerungen von Lt. Schnappauf
- Photoalbum Dr.W.Grigat
- StabsFw. Friedrich Wiegand
- HFW Helmut Sommerlatte geb.28.10.1914 aus Wahren
- Ofw. Walter Wolf - Fw. Georg Körner - Uffz. Carl P...
- OFw. Otto Eidloth
- OFw. Eduard Ender vermisst 18.01.1945 in Ostpreußen
- Fw. Karl Kunzmann
- Fw. Willi Schneider - OGfr. Alfred Hilpert - Uffz. Hubert Düll
- Fw. Erwin Wagner
- Uffz. Hermann Ott 19.12.21 - 5.Januar 1945 Džūkste - Lettland
- Uffz. Gitter
- Tagebuch OGfr. Franz Weber
- Sigurd Hutschenreuther
- OREL-MZENSK Bildband
- Korrekturen zum Archiv Band 1
- Archiv- Ruth Kutzner Halver 1940
- Der Gedenkstein des Panzerregiment 35
Montag, 4. Juli 2011
4.Juli 1941 - Die Brücken von Stary Bychow -
4. Juli 1941 -
Lt. Hans Müller 1.Kompanie
Zugführer leichter Zug
Die Arbeiten des letzten Tages zogen sich bis in die Morgenstunden des 4.Juli hin und so liess sich Lt. Hans Müller um 3:oo "hundemüde" neben seinem Panzer, ohne Decke, ins Gras fallen und schlief.
5:oo
Aus bestem Schlaf geweckt, macht Bauer einen Kaffee der in normalen Zeiten "ein Pferd umgehauen hätte"
6:oo Abmarsch
Der Rollbahn entlang, wilde Schiessereien, geschlossene Luken. Pistole und Eierhandgranatenin der Hosentasche. "Es ist wahnsinnig, was unsere Motoren leisten müssen" - "Nachdem wir die Rollbahn verlassen hatten brach nach dem 6. Pz.III eine kleine Brücke ein.Ringsum alles Sumpf. Keine Umgehungsmöglichkeit. Also muss die Brücke wieder hergerichtet werden. Mit Hilfe herbeigeeilter Bauern wird die Brücke notdürftig repariert. Trotzdem wird eine halbe Stunde verloren. Olt. v. Cossel war inzwischen mit 5 Panzern weitergefahren". Ohne Funkverbindung fährt Lt. Müller mit dem Rest der Kompanie den Kettenspuren nach. In 4 km Entfernung erkennt er Stary Bychow liegen. Er hält kurz um "den Haufen" zusammenzuhalten. Da kracht ein Schuss, - sein Fahrer bricht zusammen. >Der blöde Ladeschütze sicherte seine Waffe nicht und "latschte" auf den Abzug<. Der Fahrer Berberich wird auf ein Krad verladen und zurückgebracht. Lt. Müller muss nun selbst seinen Panzer nach Stary Bychow fahren!
In der Zwischenzeit werden sie von der 4. Kompanie überholt.
Gleich dahinter fahren auch sie (1.Kp.) wieder los.
Kurz vor der Stadt ein breiter Panzergraben. Fw. Martin Schneider (zackzack), 6. Panzer welcher an der Brücke einbrach und mit einiger Mühe noch drüber kam, stand mit zerschossenem Laufrad und Leitrad in der Nähe und wechselte mit grosser Ruhe und Flankenfeuers die Räder. Lt. Müller fuhr weiter und hielt nicht an, denn er wollte in die Stadt. Starkes Abwehrfeuer und nach dem Panzergraben eine starke "fabelhaft getarnte" Feldbefestigung, die noch im Bau war. In der Stadt war vom "Feind" nichts zu sehen. In einer Seitenstrasse stand ein brennender Pz.II vom Rgt. Stab. Er stiess zur 4.Kp. und dem Abteilungsstab ( v. Lauchert, Georgi, Esser etc.) Im selben Augenblick erkennt er am unteren Ende der Strasse Lt. Heinz Burkard - Von ihm erfährt er was Olt. v. Cossel und den Anderen in der Zwischenzeit passiert ist. Lt. Burkards Richtschütze Ebersberger läge mit Bauchschuss auf der Brücke... Lt. Müller fährt Lt. Burkard zum Abt. Kommandeur v. Lauchert.
Oberst Eberbach sagt zu ihm, dass man leider gar nichts unternehmen kann.
Die Kompanie sichert. Das russ. Artilleriefeuer wird immer stärker.
"Es hat den Anschein, als ob die Russen die Stadt zur Sau machen wollten" Lanndserjargon für totale Zerstörung... "Mit allen Kalibern knallten sie herüber... Die Strassen brannten lichterloh... Einschlag auf Einschlag... Es war ein Heulen und Bersten"... Lt. Hans Müller musste an seine Vorstellung vom I.Weltkrieg denken - sie wurde weit übertroffen! Er wundert sich über seine jungen Soldaten - sie waren sehr ruhig und gefasst. Zieht mit seinem Panzer und dem immer heisser werdenden Feuer von Hausecke zu Hausecke weiter... Er muss auf Befehl wieder einen Panzer zurückschicken an die gerade verlassene Ecke zur Sicherung. Plötzlich bekommt er die Meldung, dass Sigi Breu schwerverwundet an seinem Panzer liegt. Er rennt durch die heisse Glut der brennenden Häuser und glaubte zu ersticken. An den Panzer kommt er nicht sofort ran, denn ein wie wahnsinnig schiessendes MG schiesst auf und um den Panzer herum. In einer kurzen Feuerpause gelingt es Lt. Müller mit dem zu Hife geeilten Uffz.Kirchberg Sigi Breu zu bergen. Für Breu kommt jede Hilfe zu spät. Lt. Müller schickt den Panzer mit dem auf der Kettenabdeckung liegenden Breu zurück. Lt. Müller muss wieder zurück mit versengten Haaren am Arm zu seinem Panzer und das Artilleriefeuer wird immer heftiger. Er hätte das nicht gedacht, dass er diese Hitze aushalten kann. In der Zwischenzeit wurde die zweite Abteilung herangeführt und die Lage verbesserte sich. Er konnte konnte nach dem Begräbnis von Sigi Breu eine Stunde schlafen.
Gegen Abend zog der Rest der 1. Kompanie zur Abteilung
"Um das Unglück voll zu machen" kam abends noch Obelt und meldete, dass er ab sofort als Ordonnanzoffizier versetzt ist. ( Abt. Komm. Major Meinrad v. Lauchert )
"das haut mich vollends um!" danach legt er sich schlafen. Im selben Moment kommt die Meldung, dass Lt. Kämpfe bei einem Sonderunternehmen gefallen ist.
Er ist nun vollends erschüttert und legt sich in seinem Panzer schlafen.
Mittlerweilen ist die bebilderte Dokumentation der Ereignisse auf und um der Brücke von Stary Bychow fertig und dank Jürgen Achatz und unserer Mitarbeiter ein beachtliches historisches Dokument geworden. In dieser Dokumentation werden die Ereignisse haargenau beschrieben und mit den Aufzeichnungen und Tagebüchern der Beteiligten und Protagonisten zu einem dramatischen Werk vereinigt. Ich habe deshalb auf die Ereignisse auf der Brücke verzichtet.
Lt. Hans Müller 1.Kompanie
Zugführer leichter Zug
Die Arbeiten des letzten Tages zogen sich bis in die Morgenstunden des 4.Juli hin und so liess sich Lt. Hans Müller um 3:oo "hundemüde" neben seinem Panzer, ohne Decke, ins Gras fallen und schlief.
5:oo
Aus bestem Schlaf geweckt, macht Bauer einen Kaffee der in normalen Zeiten "ein Pferd umgehauen hätte"
6:oo Abmarsch
Der Rollbahn entlang, wilde Schiessereien, geschlossene Luken. Pistole und Eierhandgranatenin der Hosentasche. "Es ist wahnsinnig, was unsere Motoren leisten müssen" - "Nachdem wir die Rollbahn verlassen hatten brach nach dem 6. Pz.III eine kleine Brücke ein.Ringsum alles Sumpf. Keine Umgehungsmöglichkeit. Also muss die Brücke wieder hergerichtet werden. Mit Hilfe herbeigeeilter Bauern wird die Brücke notdürftig repariert. Trotzdem wird eine halbe Stunde verloren. Olt. v. Cossel war inzwischen mit 5 Panzern weitergefahren". Ohne Funkverbindung fährt Lt. Müller mit dem Rest der Kompanie den Kettenspuren nach. In 4 km Entfernung erkennt er Stary Bychow liegen. Er hält kurz um "den Haufen" zusammenzuhalten. Da kracht ein Schuss, - sein Fahrer bricht zusammen. >Der blöde Ladeschütze sicherte seine Waffe nicht und "latschte" auf den Abzug<. Der Fahrer Berberich wird auf ein Krad verladen und zurückgebracht. Lt. Müller muss nun selbst seinen Panzer nach Stary Bychow fahren!
In der Zwischenzeit werden sie von der 4. Kompanie überholt.
Gleich dahinter fahren auch sie (1.Kp.) wieder los.
Kurz vor der Stadt ein breiter Panzergraben. Fw. Martin Schneider (zackzack), 6. Panzer welcher an der Brücke einbrach und mit einiger Mühe noch drüber kam, stand mit zerschossenem Laufrad und Leitrad in der Nähe und wechselte mit grosser Ruhe und Flankenfeuers die Räder. Lt. Müller fuhr weiter und hielt nicht an, denn er wollte in die Stadt. Starkes Abwehrfeuer und nach dem Panzergraben eine starke "fabelhaft getarnte" Feldbefestigung, die noch im Bau war. In der Stadt war vom "Feind" nichts zu sehen. In einer Seitenstrasse stand ein brennender Pz.II vom Rgt. Stab. Er stiess zur 4.Kp. und dem Abteilungsstab ( v. Lauchert, Georgi, Esser etc.) Im selben Augenblick erkennt er am unteren Ende der Strasse Lt. Heinz Burkard - Von ihm erfährt er was Olt. v. Cossel und den Anderen in der Zwischenzeit passiert ist. Lt. Burkards Richtschütze Ebersberger läge mit Bauchschuss auf der Brücke... Lt. Müller fährt Lt. Burkard zum Abt. Kommandeur v. Lauchert.
Oberst Eberbach sagt zu ihm, dass man leider gar nichts unternehmen kann.
Die Kompanie sichert. Das russ. Artilleriefeuer wird immer stärker.
"Es hat den Anschein, als ob die Russen die Stadt zur Sau machen wollten" Lanndserjargon für totale Zerstörung... "Mit allen Kalibern knallten sie herüber... Die Strassen brannten lichterloh... Einschlag auf Einschlag... Es war ein Heulen und Bersten"... Lt. Hans Müller musste an seine Vorstellung vom I.Weltkrieg denken - sie wurde weit übertroffen! Er wundert sich über seine jungen Soldaten - sie waren sehr ruhig und gefasst. Zieht mit seinem Panzer und dem immer heisser werdenden Feuer von Hausecke zu Hausecke weiter... Er muss auf Befehl wieder einen Panzer zurückschicken an die gerade verlassene Ecke zur Sicherung. Plötzlich bekommt er die Meldung, dass Sigi Breu schwerverwundet an seinem Panzer liegt. Er rennt durch die heisse Glut der brennenden Häuser und glaubte zu ersticken. An den Panzer kommt er nicht sofort ran, denn ein wie wahnsinnig schiessendes MG schiesst auf und um den Panzer herum. In einer kurzen Feuerpause gelingt es Lt. Müller mit dem zu Hife geeilten Uffz.Kirchberg Sigi Breu zu bergen. Für Breu kommt jede Hilfe zu spät. Lt. Müller schickt den Panzer mit dem auf der Kettenabdeckung liegenden Breu zurück. Lt. Müller muss wieder zurück mit versengten Haaren am Arm zu seinem Panzer und das Artilleriefeuer wird immer heftiger. Er hätte das nicht gedacht, dass er diese Hitze aushalten kann. In der Zwischenzeit wurde die zweite Abteilung herangeführt und die Lage verbesserte sich. Er konnte konnte nach dem Begräbnis von Sigi Breu eine Stunde schlafen.
Gegen Abend zog der Rest der 1. Kompanie zur Abteilung
"Um das Unglück voll zu machen" kam abends noch Obelt und meldete, dass er ab sofort als Ordonnanzoffizier versetzt ist. ( Abt. Komm. Major Meinrad v. Lauchert )
"das haut mich vollends um!" danach legt er sich schlafen. Im selben Moment kommt die Meldung, dass Lt. Kämpfe bei einem Sonderunternehmen gefallen ist.
Er ist nun vollends erschüttert und legt sich in seinem Panzer schlafen.
Mittlerweilen ist die bebilderte Dokumentation der Ereignisse auf und um der Brücke von Stary Bychow fertig und dank Jürgen Achatz und unserer Mitarbeiter ein beachtliches historisches Dokument geworden. In dieser Dokumentation werden die Ereignisse haargenau beschrieben und mit den Aufzeichnungen und Tagebüchern der Beteiligten und Protagonisten zu einem dramatischen Werk vereinigt. Ich habe deshalb auf die Ereignisse auf der Brücke verzichtet.
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