Wichtig! - важно!

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Gedenkensteine in Bamberg, Kaserne 2017

Gedenkensteine in Bamberg, Kaserne 2017
immer noch unvergessen und unglaublich zu lesen, dass sich solch Grausames noch zu Kriegsende ereignete: https://andreas-stenglein.de/wp-content/uploads/2017/12/Zum-Teufel-bleiben-Sie-ruhig-stehen-Langhammer-.pdf
1943: Olt. Georgi, Chef 3. Kp.
zu dem von "Kameraden" denunzierten Benzinfahrer Otto Becker:
"Ich gebe Ihnen einen guten Rat,
DENKEN SIE NICHT ZU LAUT!"

Damit rettete er ihm das Leben...
Dieser Satz hat zu jeder Zeit
eine tiefe Bedeutung...

Die "Bären" - Медведь - медведь танков - Sie gaben sich selbst den Namen: "Die Eberbacher"

Die "Bären" - Медведь - медведь танков - Sie gaben sich selbst den Namen: "Die Eberbacher"
(1943 Lgov) Mit dem Teddy lebt das Regiment weiter und wird seiner historischen Verantwortung gerecht - Das Panzerregiment 35 mit seinen Stabskompanien, 8 Kompanien in 2 Abteilungen, der Ersatzabteilung in Bamberg mit 6 Kompanien

Geburtstagsliste - Panzerregiment 35 1940

Panzernachrichten

Panzernachrichten
Speer: "Wir wussten, dass der T34 der bessere Panzer ist, aber wir durften ihn auf "seinen" Befehl nicht bauen! Er musste von Krupp und mit Mercedes Motor sein!" Foto: Erbeutete T34 mit dem Bären Logo des Pz.Rgt.35 nach der Eroberung in Orel 1942. Original Diapositiv! Keine Retusche, oder Kolorierung von Lt. (Olt. Hptm. Gerd Georgi, Chemnitz)!

Die "Bären" 1943

Die "Bären" 1943
Februar 1943 Llgov - Stabskompanie

Abteilungsbefehlspanzer März 1943

Abteilungsbefehlspanzer März 1943
Lt. Heinz Burkard (⚔ 8. Jan.1944) 1943 auf dem Befehlspanzer bei Kaljakorowsk

Dienstag, 13. Oktober 2015

Kommandant Rudolf Ruyter an Ernst Hamm 1980 mit Tagebuch

Auszug aus seinem Brief an Ernst Hamm:
Heinz Dahl war auch Panzerkommandant.
Seltsamerweise habe ich in meinen Unterlagen keine Kp. Bezeichnung gefunden, nur einmal las ich 15.2.1943 Versetzung in die Kampfstaffel zur neuem Kompanie von Olt. Georgi, der später bei einem Angriff vermißt wurde und dessen Nachfolger Olt. Petrelli wurde.
Ich bedauere sehr, dass ich in meinen Unterlagen mit Namen sehr sparsam umgegangen bin, weil damals uns die Namen geläufig waren. Heute wäre ich froh, hätte ich mehr Namen notiert! So weiss ich aus der Zeit Oktober/November 1943 dass mein Richtschütze Walter Christgau war, mit dem ich dann im März/April 1945 in Bamberg den Offizier Anwärter Lehrgang ausbildete.

Im März/April 1944 hatte ich folgende Besatzung:
Fahrer: Schmitt (Bumbas) (Fussballer FCN Nürnberg?)
Ladeschütze: Bosch
Funker: Krause
Richtschütze: Filipitsch OA
Leider weiss ich keine Dienstgrade mehr. Nur Filipitsch war OA. Ihm übergab ich später meinen Wagen (Panzer), in dem er später gefallen ist. Ich selbst wurde auf einen Pionierlehrgang zur Armee-Pionierschule in Zurawica/Przemysl geschickt. Nach Rückkehr übernahm ich im Wald von Walily ostwärts Bialystok einen neuen Wagen mit der Besatzung:
Fahrer Uffz. Grom
Funker Gefr. Ernst Hamm
Ladeschütze: OGfer. Dieter Buhle
Richtschütze: Gefr. Rösch

was wir dann zusammen erlebten kannst Du aus den beiliegenden Notizen lesen. Übrigens müssen wir als Besatzung schon einige Zeit vorher zusammen gewesen sein, allerdings ohne Panzer.

Ich füge noch eine grobe Skizze über unseren Schicksalstag vom 3.8.1944 bei.

Als Ergänzung noch einiges zu dem Werkstattaufenthalt vom 21.7.-31.7.1944 Es wurde ein neuer Motor eingebaut. Die hinteren Einschusslöcher wurden verschweisst und als Zusatzpanzerung erhielten wir an den oberen Seiten angehängte Kettenglieder. Hätte der Wagen etwas diagonaler gestanden, wie du gemeint hast, wären diese Glieder vielleicht wirksam gewesen. Aber wer kann das heute sagen?

Unsere Zeit im Panzer vom 15.7.1944 - 3.8.1944

15.7.44 (Samstag)
Um vier Uhr musste ich auf. Neue Panzer stehen in Walily, von denen ich einen übernehme.
In einem in der Nähe liegenden Wald wurden 15 Panzer einsatzbereit gemacht. Bis Mittag mussten sie fertig sein, da es gleich in den Einsatz ging.

Besatzung:
Grom
Hamm
Buhle
Rösch

 Um 13:00 fuhren wir los nach Swislocz, von dort noch einige Kilometer nach osten. Feindpanzer waren gemeldet, auf die wir in einer Hinterhang Stellung warteten. Wir wurden aber bald zurückgerufen.

16. Juli 1944 (Sonntag)
In einem Wald bei der Division waren wir untergezogen, mussten aber bald abrücken. In der Gegend von Swislocz kurvten wir herum, hatten jedoch keine Feindberührung.

17.Juli 1944 Montag
Wir setzten uns etwas 30 km nach Südwesten nach Narew ab. Etwa 2 km außerhalb bezog ich Sicherung, wurde nachmittags abgelöst und fuhr zu den anderen zurück, die auf einem Friedhof standen. Ein nicht gerade weihevoller Rastplatz!
Abends Regen und wir legten uns unter den Panzer zum schlafen. Ein bisschen eng, aber man gewöhnt sich an alles.

18.Juli 1944 (Dienstag)
Früh fuhren wir nach Süden, nach Nowo-Beresow. Von dort traten wir wir um 08:00 nach Placowka (etwas nördlich von Hainowka) zum Angriff an. Es regenete noch immer. Das Gelände war stark aufgeweicht und vollkommen deckungslos, nur Getreidefelder schützten etwas. Wir nahmen Dolna. Der Russe lief, was er konnte. Dann stießen wir auf Placowka, etwa 1 km weiter. Am Ortsrand ein mächtiges Fabrikgelände. Seltsamer Weise war darin keine starke Abwehr, wie ich vermutete, sondern blieb alles ruhig.
Und nun kam das Unverständliche an dem Angriff -
Anstatt von Anfang an Schützen (Panzergrenadiere) mitzunehmen und den fliehenden Russen nachzustoßen, wurde Infanterie erst jetzt geholt und wir mussten auf freier Fläche deckungslos warten. Wohl an die 2 Stunden standen wir so da, da sah ich links im Hintergrund ständig Bewegung. Da ich kein Fernglas hatte, funkte ich zweimal einen Kommandanten mit Fernglas an, er solle die Bewegungen beobachten und berichten.
Ich erhielt aber keine Antwort. Wir setzten 200 Meter zurück, da wurden wir aus einer Ortschaft linker Hand, ca. 500 Meter entfernt, wo die Bewegungen gewesen waren, mit einem wüsten Pak-Feuer überschüttet.
Ich erwiderte sofort und es wurde dort wieder ruhig. Ich selbst hatte zwei Treffer im Wagen, einen im Motor, der andere oben durch die Schürzen, hart am Turm vorbei. Mal wieder Glück gehabt!
Mit kochendem Motor setzte ich mich nach Dolna zurück und außerhalb des Ortes begann der Wagen zu brennen. Mit Sand konnten wir ihn noch löschen. damit war er reif für die Werkstatt.
Ein anderer Wagen schleppte mich mich dann selbst noch mit letzter Kraft in die Nähe von Nowo-Beresow, wo mich dann eine Zugmaschine der Werkstatt holte und gleich bis Bielsk schleppte, wo wir verladen werden sollten. Aber der Bahnbetrieb war bereits still gelegt, sodass ein weiteres Abschleppen im Landmarsch nötig war. Um 23:00 kamen wir endlich zum schlafen.

19. Juli 1944 (Mittwoch)
In Bielsk fiel wieder allerlei Ware an, aus verlassenen Wehrmachts Lagern.
Nachmittags wurden wir 13 km weiter geschleppt. Nachts ging es noch bis Bransk. Da kein Quartier zu bekommen war, schliefen wir im Freien.

20.Juli 1944 (Donnerstag)
Erst nachmittags schleppte man uns nach Ciechanowiez.
Dort begannen wir mit der Vertilgung unseres mitgeführten Viehbestandes. Auf dem Panzer führten wir mit:
5 Hühner
1 Schwein
1 Gans
1 Hund
1 kleine Katze
(Anmerkung von R.Ruyter: ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, aber es muss stimmen, da ich es sonst nicht notiert hätte, weißt Du es noch Ernst?)

21. Juli 1944 (Freitag)
Heute kam ich endlich zur Werkstatt.Sie liegt in einem Wald bei Brok, in der Nähe von Malkinin

22.Juli 1944 (Samstag)
Ich packte Päckchen von den Beutewaren für Zuhause. Aber wie kommen sie heim? Nirgends eine Annahmestelle.

23. Juli 1944 (Sonntag)
In der Werkstatt ist um 03:30 Uhr Wecken, um 04:30 Uhr  Arbeitsbeginn. Wir stören uns aber nicht daran.

24. Juli 1944 (Montag)
Seit zwei tagen essen wir abends gesammelte Pilze, bisher ohne Schaden

25. Juli 1944 Dienstag
Die Reparatur geht langsamer als vorgesehen. Werde wohl noch einige Tage bleiben müssen.

26. Juli 1944 Mittwoch
Nichts Neues

27. Juli 1944 (Donnerstag)
Mein Wagen soll bis Samstag fertig sein. Ich glaube nicht recht daran, da noch allerhand zu tun ist.

28. Juli 1944 (Freitag)
Morgen sollen wir mit unserem Wagen nach vorne. Ich glaube nicht, dass er fertig wird.

29. Juli 1944 (Samstag)
Natürlich ist der wagen nicht fertig geworden. Also weiter warten.

30. Juli 1944 (Sonntag)
Um 18:00 Uhr war der wagen endlich fertig und um 19:00 Uhr fuhr ich los. Nach Malkinin, wo wir verladen wurden, aber noch stehen blieben.

31. Juli 1944 (Montag)
Gegen Mittag ging es endlich per Bahn los und waren um 13: 00 Uhr in Schiepetowo, wor wir ausluden. Das Wetter schlägt um. Heftige Gewitterregen begannen und völlig durchnässt kam ich bei Dunkelheit bei der Abteilung an, nach einem Marsch von 60 km, der uns im Halbkreis wieder bis auf 28 km an Malkini heranführte. Wozu also vorher die Bahnfahrt?
Bis Mitternacht gurteten wir noch Munition und machten den Wagen gefechtsklar

1. August 1944 (Dienstag)
Nachmittags rollten wir mit der gesamten Abteilung los. Der Regen hatte nicht mehr aufgehört. es ging über Zambrow nach Ostrow, wo wir völlig durchnässt nachts um 1:00 Uhr ankamen.

2. August 1944 (Mittwoch)
Um 02:00 Uhr kamen wir in einer Bürobaracke unter, um 05:00 Uhr wieder raus, um 06:00 Uhr ging es weiter nach Wyshkow, dann noch einige Kilometer weiter nach Süden, Richtung Warschau.
Dort war gegen Mittag Lagebesprechung, überraschender Weise musste ich einen Zug übernehmen, der nur aus 4 Wagen bestand, da zwei ausfielen. Etwa 20 km südlicher in Radzynim saß der Russe. Der Ort sollte genommen werden. Etwa 5 km vorher gingen wir rechts ins Gelände und nahmen erstmal flankierende Ortschaften. Es klappte alles ganz gut, nur mein Funk funktionierte nicht richtig. Es gab zuviel Nebengeräusche. So war die Ausführung mancher Befehle in meinem Zug mit Schwierigkeiten verbunden.
Aber schließlich ging es doch weiter. Gegen 16:00 Uhr sollten wir auf der Rollbahn nach Radzymin hineinstoßen. Ich bekam Befehl mit meinem Zug Spitze zu fahren. das ist nicht gerade angenehm und gleicht einem Vabanque Spiel* Hier heißt es, entweder klappt es, - oder nicht! Wir brausten los.
Nach 2 km waren aber plötzlich schon 2 Wagen vom Stab vor mir.
Die Einfahrt nach Radzynim geschah ohne Feindwiderstand.
Wir stießen durch, bis zum Ausgang der Stadt. Inzwischen war die 6. Kompanie noch eingetroffen. ( alte 2. Kompanie) Mit meinem Zug fuhr ich zum Marktplatz zurück.
Dort stand mitten auf dem Platz ein brennender T34, den mein Kompanieführer abgeschossen hatte, als ich schon durch war.
Gegen 19:00 Uhr begann unsere Kompanie einen neuen Stoß nach Südosten, Richtung Wolomyn.
Bis etwa 3 km Wolomyn kamen wir auf der Rollbahn. rechts und links war das Gelände durch den fast pausenlosen Regen so aufgeweicht, dass wir kaum darin vorwärts kamen.
So gingen wir auf der Rollbahn zurück, wo ich wieder ein Stück Spitze fuhr, es dann aber an einen anderen Zug abgab.
Nach Durchstoß eines dichten Waldes wurde der Spitzen Zug nach Abschuss eines Wagens aufgehalten. Inzwischen war es Nacht geworden.
Wir zogen uns bis vor den wald zurück, wo wir rechts und links der Straße "igelten"**.
Wieder war es 01:00 Uhr. Ich stellte Sicherungen auf und legte mich auf das Heck des Panzers zum Schlaf.
Vabanque allgemein ein riskantes Unternehmen, bei dem man alles aufs Spiel setzt, daher auch die Bezeichnung Vabanquespiel
** Verhalten der Igel abgeleitet, die sich bei Gefahr einrollen, so dass nur noch ihr Äußeres und die Stacheln zu sehen sind

3. August 1944 (Donnerstag)
Um 04:30 Uhr wurde ich schon wieder geweckt. T34 kurvten etwa 300 Meter vor uns herum, die anscheinend nicht bemerkten, da es nach dem Regen sehr diesig ( dunstig, nebelig) war. Bis ich mit meinem Wagen schussbereit war, waren sie verschwunden.
Etwa nach einer Stunde, als es klarer wurde, entdeckte ich noch einen T34 im Wald vor mir, der sich seltsamer Weise nicht rührte (bewegte) obwohl ich circa 300 meter vor ihm auf freier Fläche wie auf einem Tablett stand.
Ein Schuss- und er brannte. Ich vermute, dass die Besatzung dort geschlafen hat ohne Wachposten.
Wir wurden dann von einer anderen Kompanie abgelöst und fuhren zur Versorgung zurück.
Es regnete wieder.
Um 09:00 Uhr plötzlich Alarm. T34 erschienen auf der Strasse. Einer wurde abgeschossen, die anderen verschwanden.
Das russische Panzer Korps "Popow" ist bis in die Nähe von Warschau vorgeprellt. Es wurde bis zum 3. August 15:00 Uhr zusammen mit der Division "Wiking" und einer Mot. Infanterie Division eingekesselt. Zur wesentlichen Einengung des Kessels soll noch eine Brücke südlich Lepiny genommen werden.
Um 10:00 Uhr traten wir an.
Während unsere Infanterie Wolymin angreift, bauten wir uns davor auf und gaben ihnen Feuerunterstützung. Wieder begann ein Kampf Panzer gegen Panzer ohne Verluste für uns.
Da nicht genügend Wagen da waren, wurden die einzelnen Züge verkleinert.
Bis 15:00 Uhr standen wir vor Wolymin, dann stießen wir über die Bahnlinie nach Süden und trafen mit den "Panthern" von "SS Division Wiking" zusammen.
Die Brücke südlich Lepiny, dem Ort hinter Wolymin wollten wir noch im Handstreich nehmen.
Wieder fuhr ich mit meinem Oberfeldwebel (Name entfallen) Spitze.
Kaum waren wir etwa 200 Meter aus Lepiny hinaus auf feier Fläche, erkannten wir in etwa 500 - 600 Meter Entfernung russische Abwehr mit Panzer und Pak (Panzerabwehrkanonen) am Waldrand, jenseits der Brücke.
Wir eröffneten sofort das Feuer und wollten in den Schutz der Häuser zurücksetzen, da war es bei mir schon passiert.
Der erste Schuss war raus, da gab es im Wagen einen riesigen Feuerschein.
Ich ließ sofort ausbooten. Ich ließ mich aus dem Turm, hinter den Panzer fallen. Dorthin kamen auch kurz darauf mein Richtschütze Rösch, unverwundet, und mein Funker Ernst Hamm. Mein Ladeschütze Dieter Buhle lag an der Seite- (des Panzers) verwundet.
Bei Hamm war der rechte Arm schwer verwundet. Er war tapfer und verlor keinen Moment den klaren Kopf. Ich band den Arm an der Schulter mit einem Verbandspäckchen ab, so gut ich es konnte. Dann arbeitete er sich zurück, obwohl ein heftiges Granat- und MG Feuer auf dem ganzen Feld lag.
Der Oberfeldwebel, rechts etwa 5 Meter entfernt, wurde zur gleichen Zeit abgeschossen. Ebenfalls noch 2 Wagen rechts von ihm. Meinem Ladeschützen (Buhle) gab ich noch Anweisung , sich unter den 5 Meter entfernten, rechts stehenden Panzer zu legen, bis ich ihn holen ließe, weil dieser Wagen nicht brannte.
Während ich meinen Funker (Hamm) verband, waren noch mehrere Treffer auf meinen Wagen gekommen. Ich nahm deshalb an, dass innen brennen würde und explodieren könne.
Deshalb sollte Ladeschütze Buhle unter dem anderen Panzer Schutz suchen.

Inzwischen war ich hinter meinem Wagen, als ich in die Ortschaft zurück robbte, von einer in nächster Nähe einschlagenden Panzergranate am rechten Oberarm verwundet worden.

Richtschütze Rösch verband mich notdürftig und dann ging es weiter zurück. Rösch blieb bei mir zur Unterstützung. Nach ca. 100 Meter legte ich mich völlig erschöpft hinter einen winzigen Sandhügel, nach dem robben mit einem Arm.
Dabei hatte ich noch Mantel und Pullover an, wegen dem Regen.
Ich riskierte es, die letzten 100 Meter aufrecht in das Dorf zu laufen und wir kamen beide gut dort an.
Dort ließ ich mich vom Arzt verbinden. Es stellte sich heraus, dass die dicke Kleidung mir den Arm gerettet hat.
Mein Fahrer Grom war bereits dort und auch unverwundet.
Buhle war von mir beauftragten Sanitätern geholt worden. Seine Verwundungen sind die wahrscheinlich schwersten.
Wir wurden zum Wagenplatz in Radzymin gebracht und vor dort nach Wyshkow zum HV- Platz (Hauptverbandsplatz). Seit zwei Tagen hatte ich wenig gegessen, mir war recht elend zumute.
Meine größte Sorge war die um meine zwei schwer verwundeten Besatzungsmitglieder.
Die Operationen wurden gegen Mitternacht gemacht, als ich im Vorraum saß. Mir fielen dabei die Augen zu.
Anmerkung: man liest die Bemühungen, sich sehr um seine Kameraden zu kümmern, da jedes Fehlverhalten streng bestraft wurde. Dieter Buhle beschreibt es nicht so blumig und man spürt, dass er sich sehr verlassen fühlte.

4. August 1944 - (Freitag)
Um 02:00 Uhr wurde ich operiert.
Der Arzt eröffente mir, dass ich ein unwahrscheinliches Glück gehabt hätte. Ein 3 cm großer Splitter hat nur eine große Fleischwunde gerissen, deren heilung jedoch einige Monate dauern würde. 2 cm tiefer- und der Arm wäre abgetrennt gewesen.
Vermutlich haben die dicken Kleidungsstücke, die man normalerweise im August nicht trägt, gebremst. Ich erkundigte mich nach Buhle und Hamm.
Die Operation war gut verlaufen, nur war Buhle noch sehr schwach. Es steht tatsächlich nicht gut um ihn.
Im Laufe des Vormittages wurden wir dann in Güterwagen mit Stroh verladen.
Hier sind wir dann auseinander gekommen (getrennt worden)

Ende Augst kam ich nach etlichen Zwischenstationen in das Heimatlazarett nach Neumarkt.
Im September hörte ich, dass mein Funker Hamm in Straubing liege. Ich stellte einen Antrag für einen Besuch für einen Tag. Er wurde abgelehnt mit der Begründung, Urlaubsreisen seien für Lazarett Kranke verboten.

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Im Brief erwähnte Namen:
Heinz Dahl - Panzerkommandant.

Im März/April 1944 hatte ich folgende Besatzung:
Fahrer: Schmitt (Bumbas)
Ladeschütze: Bosch
Funker: Krause
Richtschütze: Filipitsch OA

Besatzung 3.8.1944 - Abschuss lt. Skizze:
Kommandant Rudolf Ruyter
Fahrer Uffz. Grom
Funker Gefr. Ernst Hamm
Ladeschütze: OGfer. Dieter Buhle
Richtschütze: Gefr. Rösch

Brief an Friedrich Brückner Venezuela von Funker Ernst Hamm...

Auszug:
Ernst Hamm Sommerhausen
6. Kompanie, nach der Infantrieausbildung in die Stabskompanie als Funker
Wir kennen uns aus unserer Zeit in der 3. Kompanie Georgi,
auf den Angriff gewartet 5.Juli 1943
Danach Kp.Chef Petrelli.
Damals war ich bei Fw. Herbst Pz. Nr. 321 der Zugführer bei Teploje.
Richtschütze war Uffz. Heinz Goller.





































Einige Namen, welche mir noch bekannt sind:
Uffz.Heinz Dahl
Müller Hanz, Fahrer
Walter Christgau Richtschütze ROB
Ziegler
Gollitzer
Kranich
Sepp Maier
Baumgärtner
Uffz. Grom
Gefr. Rösch
Uffz. Katheder
Gefr. Schäflein
Keil
Kurt Benning  - Döhlen geb.11.2.1925

Wir wurden am 8.7.43 vormittags abgeschossen. Danach war ich in der Werkstatt als Schilderschreiber. Wenn Funker benötigt wurden, kam ich wieder zurück,
so bei Höhe 138,8 Lelew und dann ging es ab nach Tschernobyl am 13.11.1943
Danach kam Kalinkowitschi am 4.1.1944
Der Monat Februar war mein Urlaub.
Dann dürften wir wieder bei Kowel zusammengewesen sein.
Weiter ging es mit der Eisenbahn von Sokal nach Sluzk.
Im Eiltempo ging es nach Warschau, wo ich vor Warschau auf der Linie Radzymin-Wolomin in Lepiny als Funker bei Zugführer Ruyter mit drei weiteren Panzern abgeschossen wurde.
Dieses Mal verlor ich den rechten Arm beim 4. Abschuss und der Krieg war für mich vorbei...
Ab Kowel bis zu meinem Ende bei Warschau war ich nach den Bildern im Panzer 724

im Brief erwähnte Namen:
Olt. Rudolf Petrelli - Nachfolger von Georgi nach dessen Tod
Olt. Gerhard Georgi Chef 3. Kp.gefallen in Ssamodurowka
Fw. Herbst Johann Schwaig b.Nbg. geb. 1.12.1914
       ( Im Wald die T34 Besatzungen mit den Nachtsichtgeräten beschossen)
Uffz. Heinz Goller
Uffz.Heinz Dahl
Müller Hanz, Fahrer
Walter Christgau Richtschütze ROB
Ziegler
Gollitzer
Kranich
Sepp Maier
Baumgärtner
Uffz. Grom
Gefr. Rösch
Uffz. Katheder
Gefr. Schäflein
Keil
Kurt Banning


Wilhelm Obele an Ernst Hamm 1942 - 12.8.44

München 24.März 1991

Auszug aus dem Brief:
...herzlichen Dank für den Bericht Deines ehemaligen Kommandanten Ruyter.
... an Walter Christgau kann ich mich noch erinnern...

Boumann war unser Spieß, der wegen Veruntreuung zum Strafbataillon versetzt wurde. Keil war sein Nachfolger als Spieß. Keil habe ich noch am 27. März 1945 getroffen: als wir nach einem Infanterie Einsatz nach Danzig zurückströmten. Er hat die Männer unserer Kompanie am Stadtrand von Danzig aufgelesen und fürsorglich in die Danziger Kasematten eingewiesen.
Unser Schreibstuben Uffz. Hans Möbius hat mir noch am 29.3.1945 bei der Auflösung unserer Abteilung im Stützpunkt Neufähr meine Kampfeinsatzliste und die Divisionseinsätze ausgehändigt. Die noch heute in meinem Besitz sind.

1942
war ich als Rekrut bei der 4. Kompanie in Bamberg
1943 im Juni
kam ich als Oberschütze zur 3.Kompanie Georgi nach Naryschkino bei Orel
ROB F. Brückner saß hier seinen 14 tägigen "Bau" (Arrest) ab. Wie er in den Pz. Nachrichten erwähnt.
5.7.1943
Fahrt nach Orel zur Werkstatt und dann zum Einsatz
Unsere Panzer Besatzung:
Kommandant Uffz. Bastian
Richtschütze: Hans Ziegler
Ladeschütze: Franz Brunner
Fahrer: Erhard Vogel

8.7.1943
Erster Einsatz unserer Abteilung
Kp. Chef Georgi vermisst.*

9.7.1943
Spähfahrt zur Suche des Kp. Chefs- Konnten ihn aber nicht finden.

10.7.1943
Angriff auf Höhe 240.0 südöstlich Teploje

11.7.1943
Angriff auf Teploje

12.7.1943 Bereitstellung in der Schlucht
13.7.1943 Bereitstellung in der Schlucht
14.7.1943 Bereitstellung in der Schlucht
15.7.1943 Angriff zur Abwehr aus der Schlucht
16.7.1943 Motor defekt-Werkstatt - Ragowka
Während unseres Werkstattaufenthaltes wurde unsere 3. Kompanie
nach Snamenskoje, nördlich von Orel abgezogen.

20.7.1943 Wieder bei der Abteilung
22.7.1943 Angriff auf Lomowetz, Major Cossel gefallen

23.7.1943 Funkverbindung zur Gruppe Mauss
24.7.1943 Funkverbindung zur Gruppe Mauss
25.7.1943 Funkverbindung zur Gruppe Mauss
26.7.1943 Funkverbindung zur Gruppe Mauss
27.7.1943 Funkverbindung zur Gruppe Mauss
28.7.1943 Funkverbindung zur Gruppe Mauss
29.7.1943 Funkverbindung zur Gruppe Mauss
30.7.1943 Funkverbindung zur Gruppe Mauss
31.7.1943 Funkverbindung zur Gruppe Mauss
3.8.1943 Hptmann Könne steigt ein und Angriff östlich Foikino
4.8.1943 Wagen defekt. abgeschleppt nach Kirowo - Werkstatt
24.8.1943 Kompanie in Logot wieder erreicht
Kommandant: Lt. Hauck
26.8.1943 Abteilung und Tross zusammen. Abfahrt nach Sewsk
28.8.1943 Fahrzeug defekt. 130 km im Schlepp. Seredina Buda, Nowgorod 
Panzer Sammelplatz
13.9.1943 Im Bahnhof warten auf Verladung
18.9.1943 Auf Bahn verladen, Fahrt nach Minsk. Beim Bahntransport an Typhus erkrankt
27.9.1943 Ankunft in Minsk. Kriegslazarett 2/609
17.10.1943 Mit Lazarettzug nach Warschau. Lazerett II
29.10.1943 Heeres Erholungsheim in Zakopane
7.12.1943 Genesungskompanie Bamberg
25.2.1944 Stammkompanie Bamberg
2.4.1944 Abfahrt nach Brest-Litowsk
4.4.1944 Abteilung in Lubomel erreicht
18.4.1944 Wieder bei der 3. Kompanie Olt. Rudolf Petrelli - Wechselbesatzung
23.4.1944
Übernehmen Panzer 313 
Kommandant: Uffz. Flessa
Richtschütze: Hans Ziegler
Ladeschütze Willi Obele
                              Funker: Raimund Kopp gef. Okt.44 Kurland
Fahrer Werner
1.5.1944
Auf Sicherung zu Scharf,
Panzer eingraben - Dubowa
31.5.1944
Sicherung - Dubowa. Fahrer Werner durch Fahrer Reichl, Heinz Goller und Mertens abgelöst

6.6.1944 Fahrt nach Lubomel
7.6.1944 Cholm - Lublin
8.6.1944 Jaroslaw - Zur Heeres Waffenschule abgeordnet
21.6.1944 Bahnverladung zurück zur Abteilung
4.7.1944 Brest Litowsk
5.7.1944 Baranowitsche
6.7.1944 Ausladen bei Lasna. 30 km Landmarsch nach Slonim
8.7.1944
Heeresverpflegungslager - Dein Kommandant berichtet vom Eierlager. Wir hatten dort gegen den Widerstand eines Stabszahlmeisters das Lager gestürmt und uns mächtig mit Lebensmittel und Wein eingedeckt. Und auf unserem Panzer rundum aufgestapelt. Beim nächsten Einsatz konnten wir dann den Turm nicht mehr drehen!
Gefr. F. Brückner ist an diesem Tag als Richtschütze eingestiegen.
10.7.1944 Angriff südlich Zelwa. Eingeschlossen,
unter Führung von Ofw. Hansen
11.7.1944 Einsatz Wolkowysk
12.7.1944 Verladen nach Bialystok
13.7.1944 Bialystok Werkstatt
19.7.1944 Fahrt zur Kompanie
19.7.1944 Fahrt zur Kompanie. Lt. Peters -
Angriff Kommandant:
Lt. Hans-Joachim Nieder-Schabbehard
20.7.1944 Sicherung Spitzki -Lewki
21.7.1944 Aufklärung fahren - Lt. Rüdiger Moltke ablösen
22.7.1944 Abgelöst durch Panther. Fahrt nach Bielsk
23.7.1944 Angriff, Durchstoß. Laufrolle verloren. Schabbehard steigt um.
24.7.1944 Durch Zugmaschine abgeschleppt - Werkstatt Malkini
1.8.1944 Abmarsch zur Abteilung nach Ostrow
2.8.1944
Im Landmarsch weiter nach Radzymin.
Auf der Rollbahn ging es in schneller Fahrt in die Stadt. Wir hatten keine Feindberührung. Kurz vor dem Marktplatz staute sich sich die Kolonne plötzlich auf. Der vor uns fahrende Panzer bog in den Marktplatz ein und eröffnete das Feuer. Als wir nachfahren konnten, sahen wir einen abgeschossenen T34 der brannte. Durch den Abschuss des Russenpanzer hatten sich die nachfolgenden feindlichen Wagen zurückgezogen. Die ausgebootete Besatzung des Panzers flüchtete sich in die umliegenden Häuser. Raus aus dem Wagen und nach!
Ich stieß eine Haustüre auf - am Ende des Ganges (Hausflur) führte eine steile Holztreppe in den ersten Stock.
Auf dem oberen Treppenabsatz saß ein Russe mit gezogener Pistole.
Er kam aber nicht mehr zu Schuss, denn er stürzte kopfüber die Treppe herunter und war tot.
Er hatte keine Beine mehr!
Beide waren an den Oberschenkeln abgetrennt!
Wie kam er nur die Treppe hoch?
Durch die 1. Kompanie wurden wir dann abgelöst.

3.8.1944 -
Überraschung durch feindliche Panzer. Schwerer Beschuss. Tolle Kurverei. Werden auf 20 Meter von einem T34 gejagt. Drei T34 haben wir abgeschossen.
Es ist der Unglückstag, an dem Du ( Ernst Hamm) abgeschossen wurdest!
Am Abend standen wir an einem Bauerngehöft und munitionierten auf. Brückner, wie gewöhnlich beim "Organisieren!". Plötzlich ein mords Geschrei im Haus. Als wir hinzukamen, fanden wir Brückner in einem Ringkampf am Boden liegend. Beim Öffnen einer Schranktüre hatte ein darin versteckter Kommisar ihn überfallen.
4.8.1944 
Der letzte Rest der Kompanie, ca. 5-6 Wagen unter Führung von Lt. N.-Schabbehard stießen südlich von Wolomin zum Angriff vor.
Es war die Brücke an der Du abgeschossen wurdest!
Wir waren Spitzenfahrzeug und konnten gleich an der Brücke einen T34 erledigen, die übrigen feindlichen Fahrzeuge zogen sich daraufhin weit in den Wald zurück.
Hintereinander, links und rechts verteilt, tasteten wir uns vorsichtig der Strasse entlang. Plötzlich ein fürchterliches Sirenengeheul, das durch Mark und Bein ging. Der Iwan trat zum Angriff an.
Den ersten T34 konnten wir gleich abschießen. Weitere feindliche Fahrzeuge drängten sich links und rechts neben dem Abgeschossenen vorbei. Ja! Zum Donnerwetter, wo bleibt die Feuerunterstützung unserer Kameraden? Außer Mertens war weit und breit kein eigenes Fahrzeug zu sehen!
Schlapperhut** (Lt. Nieder-Schabbehard) mit seinen Mannen ist abgehaut und hat uns im Stich gelassen!
Aber nun runter von der Strasse und in die nächste Waldschneise hinein.
Mertens fuhr ebenfalls in den Wald. Der Iwan kam aber auch den Waldschneisen entlang und jagte uns durchs Gehölz.
Auf 50 Meter Entfernung konnten wir unseren Verfolger doch noch abschießen.
Mertens wurde von einem T34 gerammt. Die Besatzung ist ausgebootet und bei uns aufgesessen.
Nun zogen wir weiter in den Wald, bis zum Fluss zurück. Dessen Brücke war aber schon von den Feindpanzern besetzt und konnten nicht mehr hinüber.
Es ist wieder die Brücke, von der Du beschossen wurdest!
Gemeinsam mit Panzergrenadieren haben wir uns in der Nacht am Flussufer eingeigelt.
Die Befehle und Ladegeräusche der T34 an der Brücke waren ständig zu hören.
5.8.1944 
Ein Entlastungsangriff durch Lt. Geißler hat uns dann aus der misslichen Lage befreit. Zwei T34 konnten wir dabei abschießen. In diesen Tagen war das der (8. T34 Abschuss.
Die Brücke war wieder fei und fuhren gemeinsam mit Geißler in den Ruheraum Wolomin zurück.
Nach erfolgter Meldung beim Kp.Chef über unseren Einsatz wurde Lt. Nieder-Schabbehard abgelöst.
10.8.1944 - Landmarsch zur Verladung nach Bugmünde
11.8.1944 - Verladung in Bugmünde
12.8.1944 Bahnfahrt nach Litauen / Kurland

Im Brief erwähnte Soldaten:
Lt. Geißler
Lt. Rüdiger Moltke
Lt. Nieder-Schabbehard
Lt. Peters
Ofw. Hansen
Fahrer Reichl
Heinz Goller
Kommandant Mertens
Hamm Ernst - Winterhausen 2.8.1924

Panzer 313 
Kommandant: Uffz Flessa Georg - Erkersreuth - geb.30.3.1914
Richtschütze: Hans Ziegler
Ladeschütze Willi Obele
Funker: Raimund Kopp
Fahrer Werner


Olt. Rudolf Petrelli
Hptm. Könne
Major Cossel gefallen
Kp. Chef Georgi
Kommandant: Lt. Hauck
Kommandanten Ruyter.
Walter Christgau

Kommandant Uffz. Bastian
Richtschütze: Hans Ziegler
Ladeschütze: Franz Brunner
Fahrer: Erhard Vogel
Hans Möbius - Schreibstuben Uffz.

* siehe Olt. (Hptm) Gerhard Georgi
** Spitzname "Schlabberhut" für Lt. Nieder - Schabbehard

Hans Möbius an Rudolf Ruyter den 16.September 1944

Brief von Hans Möbius
O.U., den 16.9.44

Lieber Rudi !
Vor 3 Tagen kam ein Brief von Dir hier an für Büttner Hans. Da er nun gerade im Urlaub ist
habe ich mir erlaubt diesen Brief zu öffnen, um Dir zu einer schnellen Antwort zu verhelfen.
Wegen einem schwarzen Rock und Hemd habe ich schon alles mögliche versucht, leider
vergeblich. Die Bekleidungskammer hat auch rein gar nichts mehr. Diesen Wunsch kann ich
Dir beim besten Willen nicht erfüllen, so gern ich es auch tun würde.
Von dem Panzer (Abschuss am 3. August)  war nichts mehr zu retten,
er ist vollkommen ausgebrannt.
Zwei Tage später bin ich selbst dort gewesen, alles restlos verbrannt.
Allem Anschein nach ist er etwas später in Brand geschossen worden; denn Ofw. Küfner
vom Bergezug hatte nachts versucht den Panzer auszuräumen, musste dort aber wieder wegen
zu starken Feindfeuer verschwinden.
Wie du vielleicht schon wissen wirst hat Hamm den rechten Arm verloren, er ist zum Uffz.
befördert worden. Bei Buhle lautet der Befund Schussbruch linker Unterschenkel,
voraussichtliche Lazarett-Behandlung 8 Monate.
Buhle ist ebenfalls zum Uffz. befördert worden.
Hamm liegt im Reserve Lazarett I in Straubing,
Teil-Lazarett Dietrich-Eckartschule, Heimatanschrift: Winterhausen #82
Kreis Ochsenfurt Mainfranken
Buhle liegt im Reserve Lazarett I, Glogau,
Chirurgische Abteilung,
Teillazarett Elisabeth,
Heimatanschrift: Stettin, Johannisberg 24.
Seit dem du von der Kp. weg bist, ist Altmann und Fw. Wangemann gefallen,
Loenen, Bayer,Volkert, Reinhart, Ziegler Franz, Brückner, Schmiedel, Kranich verwundet.
Kranich Willy ist schon wieder bei der Kompanie und Ziegler Franz wird auch bald wieder eintreffen.
Schmiedel hat an beiden Unterschenkeln Schußbruch, sonst ging es ihm ganz gut.
Fw. Wangemann hatte zwei Paktreffer, er selbst ist im Wagen (Panzer) verbrannt,
Ziegler Franz hatte einige Splitter, Bayer und Loenen schwere Verbrennungen,
nur Doberenz von der Besatzung hatte leichte Verbrennungen und ist bei der Kompanie geblieben. Flessa, Fisch und Dammasch sind von Bamberg schon wieder hier eingetroffen.

Hungerland, Riegler u. Mötsch haben das E.K.1.K.2, E.K.2.K.2. sind auch allerhand
verliehen worden. Dahl ist auch wieder eingetroffen,
2 Tage später schon eingestiegen.
Erfolge haben wir in letzter Zeit ganz schön gehabt.
Katheder allein hat 1 Panzer, 1 Sturmgeschütz, 6 Pak in wenigen Tagen abgeschossen. Die Gesamtzahl innerhalb der Kompanie kann ich wirklich nicht sagen,
stark sind wir selbst noch 9 Wagen die Kp.
Rothämel ist übrigens Feldebel! Er hat sich schwer gemacht, der Chef ist jedenfalls begeistert von ihm.
Lange sind wir ja nicht mehr bei Radzymin gewesen schon am 11.8. sind wir in Modlin
verladen worden und haben den Iwan in Litauen u. Lettland ein ganz schönes Stück
zurückgedrängt. wenn du eine große Karte von Lettland hast, dann wird es dir etwas leichter
sein Auce, auch Autz geschrieben, zu finden.

Auf dem Transport hatten wir auch noch einen Unfall, Hohlfeld Werner (bester Panzerfahrer) ist mit seinem Kopf
während der Fahrt gegen eine Brücke geflogen und am selben Tage in einem Lazarett in
Tilsit gestorben.
Dies wären eigentlich schon alle Neuigkeiten,
doch halt, bald hätte ich noch etwas vergessen
Boumans ist vorläufig festgenommen, es läuft Tatbericht wegen Diebstahl, militärisch Diebstahl und
Plünderung. Da bist du platt was? Ich weiß auch nicht was ich dazu sagen soll. Diebstahl
deshalb, weil die Marketenderware in Baranowitschi zum Teil gestohlen wurde. Mittlerer
Diebstahl, weil er viel davon verschenkt, verbraucht und nach Hause geschickt hat. Übrigens
sind auch die gestohlenen Marketenderwaren verkauft worden. Plünderung deshalb, weil er
sich in einem verlassenen polnischem Haus einen größeren Zloty Betrag angeeignet hat. Welche
Strafe er bekommen wird, wirst du dir leicht denken können, in der nächsten Zeit wird ja
auch die Verhandlung vor dem Kriegsgericht sein. Nun habe ich auch wirklich alles.
Rothämel habe ich an sein Versprechen erinnert, er sagt das Paket sei am 6.9. abgeschickt
Wie geht es dir nun lieber Rudi?
Ich hoffe doch dass du bald dem Lazarett den Rücken kehren kannst. Deine Post habe ich
schon vor längerer Zeit nach Munster-Lager geschickt, heute schicke ich dir 4 Briefe an
deine Heimat-anschrift ab.

In der Hoffnung auf eine baldige Genesung grüßt dich herzlichst
Viele Grüße von allen anderen Kameraden
... macht jetzt Heil !!!

Erwähnte Namen:
Blinn Kurt - Neunkirchen - geb. 23.4.1922
Hans Büttner
Ofw. Küfner
Ernst Hamm
Hans Dietrich Buhle
Altmann
Fw.Wangemann
Loenen
Bayer
Volkert
Reinhart
Ziegler Franz
Brückner
Schmiedel
Willy Kranich
Doberenz
Flessa
Fisch
Dammasch
Hfw. Hungerland (Goya)
Riegler
Mötsch
Dahl
Katheder (Goya)
Fw. Rothämel Walter - Altersbach - geb.20.4.1915
Werner Holfeld - Mit dem Kopf an die Brücke*
Hfw. Boumans
Hans Möbius

Ernst Hamm


links: Wahrscheinlich Fahrer Engelhardt Otto Meierndorf 15.5.1923




















* Foto mit Werner Holfeld, der mit dem Kopf an der Brücke hängenblieb, im Frühjahr 1944 Kommandant Heinz Goller. Mädchen hatten Blumen von der Brücke geworfen und er wollte einen Blumenstrauß auffangen und sprang hoch, als der Zug in dem Moment unter die Brücke fuhr.

Bild von Heinz Goller - Nürnberg






25-10-95 Dieter Buhle war in 3.(alt) Kompanie, an Ernst Hamm - will nichts mehr wissen vom Krieg und dieser Zeit! (zum 3.August 1944)


25.10.1995
Auszug aus dem Brief von Hans-Dietrich (Dieter) Buhle an Ernst Hamm:
Oben die Notiz: "Will nichts mehr wissen!"

...Du forscht allerdings nach einem Kameraden mit erheblichen Gedächtnislücken, weil ich die Erinnerung an jene grausame Zeit vielleicht unbewusst verdrängen wollte, oder weil die starken Narkosen von Fünf Operationen meine Gehirnzellen geschädigt haben, oder weil ich mich gleich nach dem Krieg auf meine Ausbildung als Musiker konzentriert habe...

Aus Deinem Sucheintrag entnehme ich, dass Du wahrscheinlich unser Funker warst, denn bei dem Abschuss (3. Augsut 1944 Radzymin/Warschau) hatte ja die Granate die Frontplatte durchschlagen, dem Funker (Ernst Hamm) den rechten Arm weggerissen und war dann zerspreisselt ( sich zerlegt) in meine beiden Beine (beide Knie), in Bauch und Lunge eingedrungen.

Da ich noch aus eigener Kraft ausbooten konnte, dachten meine Kameraden, ich wäre selbst zurückgelaufen.
Doch ich lag alleine neben unserem Panzer mit zerschossenen Beinen und sah, wie aus einem anderen, ebenfalls abgeschossenen Panzer neben uns, ebenfalls die Leute heraus sprangen.
Einer mit einer schweren Armverletzung.
Weil ich durch eine Sprenggranate noch einen Splitter in Kreuz (Rücken) bekam, suchte ich Deckung unter dem Panzer neben unserem.
Nach etwas zwanzig Minuten sah ich zwei Leute über den Hügel auf mich zu robben.
Sie wollten ihren Kameraden aus dem Panzer bergen unter dem ich lag.
Weil dieser aber bereits tot war, nahmen sie mich mit, indem sie Zeltbahnen aneinander knüpften und mich darauf unter Beschuss über den Hügel in Deckung schleiften.
Dort wurde ich auf ein Kettenkrad verladen, kam später in einen Sanka. in dem Stabsfeldwebel (Schnapsfeldwebel*) Hungerland (Goya+) saß, der mir einen Schnaps anbot, den ich aber ablehnte weil ich einen Bauchschuss hatte...

Dieter Buhle

Einzig in Erinnerung verbliebener Name: Hans Kiesl - Panzerfahrer

Suchmeldung von Ernst Hamm an den Suchdienst DRK (Deutsches Rotes Kreuz)
Pz. Rgt.35, II.Abteilung, 7. Kompanie - Feldpostnummer: 78019 B
Dieter Buhle - Heimatanschrift: Stettin Johannisberg 24

* Spitzname für Stabsfeldwebel