Es waren einmal vor langer Zeit ein junger Soldat...
So fängt dieses wahre Märchen an, das noch unvollendet ist, weil ich keine weiteren Fakten (noch nicht) bekommen habe...
Vor vielen Jahren bereits fiel mir diese Grabplatte auf, welche in einem Vorgarten in der Eintrachtstraße in Nürnberg unter einer Douglastanne liegt...
Irgendwann nach etlichen Jahren ging ich auf den alten Mann aus dem dahinterliegenden Haus zu, den ich bereits aus unzähligen flüchtigen Begegnungen auf der Strasse kannte.
Er erzählte mir folgende Geschichte:
Dieter Goeschen und er waren beste Freunde, (wohl schon von ihrer Zeit am Melanchtongymnasium in Nürnberg) Sie wurden beide nach einem Notabitur zum Militärdienst einberufen. Ich nehme an, dass sie beide in der Sturmgeschützabteilung in Schweinfurt dienten.
Sie schlossen folgenden Pakt: Sollte einer von ihnen den Soldatentod sterben, so möge der andere jeweils dessen Mutter bei sich aufnehmen und für sie sorgen!
So fügte sich das Schicksal und in dem Hause lebte fortan die Mutter vom gefallenen Dieter Goeschen als "Oma" in der Familie des späteren Doktor Häupler.
Eines Tages traf ich wieder den vom Alter gebeugten Doktor und es entspann sich ein kurzes, aber doch lebhaftes Gespräch, denn mein Schwiegervater war ebenfalls einmal in Schweinfurt bei der Sturmgeschützabteilung stationiert. Später als Olt. und Hörsaalleiter in der Sturmgeschützschule Burg bei Magdeburg.
Ich hätte natürlich gerne Bilder von Dieter Goeschen und den damals jungen Soldaten gehabt. Doch die Zeit fließt dahin und die Menschen gehen ihren Dingen nach. Als ich mich wieder nach dem Doktor erkundigte, sagte mir seine Tochter, dass er bereits verstorben sei...
Vielleicht lässt sich die Geschichte erweitern, sollte es mir gelingen weitere Fakten zu bekommen. Das Wichtigste jedoch steht oben! Kameradschaft über den Tod hinaus, Anteilnahme und alle Eigenschaften, die uns Menschen ausmachen sollten! Nehmen wir uns ein Beispiel an dem beschriebenen Menschen, der etwas bewirkt hat, das ich so eigentlich noch nie vernahm... Gedenken wir dem so jung gefallenen Dieter Goeschen und dem großartigen Doktor Häupler!
14.Januar 2020 ( Drei Jahre später) :
Ein Herr aus Weil am Rhein, der in der Jugend immer von einer "Oma Goeschen" ein Weihnachtspackerl gesendet bekam, hat den Namen in einem alten, geerbten Notizbuch gefunden und es wird spannend!
Langsam bekommt die Geschichte einen Sinn.
1943 war Dieter Goeschen Gefr. (OA) in der Nähe von Belgrad bei Volksdeutschen einquartiert.
Dort wurde seine Adresse in das Notizbuch geschrieben.
Diese Familie der Volksdeutschen hatte zwei Töchter.
Das Notizbuch erbte dann eine der beiden Schwestern.
Eine der beiden Schwestern musste dann in eine Beziehung zur "Oma" Goeschen getreten sein und sie hatte einen Sohn, der von Oma Goeschen" kleinere Geschenke bekam.
Nach dem Ableben der ersten Schwester fand sich das Notizbuch im Nachlass, kam so nach dem Tode der beiden Schwestern in den Besitz des Sohnes Clemens, der sich bei der Durchsicht des Nachlasses an den Namen Goeschen erinnerte und jetzt Nachforschungen anstellte.
Er suchte auf Verdacht im Web den Namen "Goeschen" und wurde hier fündig, durch die Weihnachtsgeschichte.
Für den Moment endet hier einstweilen die Geschichte, es wird aber weiter recherchiert. Jetzt nehmen erst mal der Besitzer des Notizbuches und die Familie des guten Doktors Kontakt auf, die natürlich von der Existenz eines Notizbuches nichts wussten, ebenso wenig von der Existenz eines Paket Empfängers und das ausgerechnet auch zu Weihnachten! Ein geschenkter Teddybär von "Oma Goeschen" existiert noch und wird in Kürze hier auch seinen Platz finden ...
* Wikipedia Erklärung: Das Wort „Fähnrich“ stammt vom althochdeutschen faneri,
dem mittelhochdeutschen venre und dem frühneuhochdeutschen venrich ab
und ist daher mit dem modernen Wort „Fahne“ im Sinn von Truppenfahne verwandt,
die der Fähnrich einst zu tragen hatte. In der Kavallerie entwickelte sich analog die Dienstgradbezeichnung „Kornett“, die auf die französische Bezeichnung cornette
(deutsch: Kornette, Reiterfahne oder Standarte) zurückgeht.
Verwandt ist das spanische corneta.
In der englischen Sprache lassen sich entsprechend verwandte Dienstgrade,
in denen ensign vorkommt, auf das gleichlautende englische Wort ensign
(lateinisch: signum Zeichen) für die Truppenfahne zurückführen.
Im übrigen lässt sich die Wortherkunft der russischen und polnischen
Dienstgradbezeichnungen Praporschtschik und Chorąży ebenfalls analog erklären.
Anmerkung: Es ist auch für mich immer noch rätselhaft, wenn Menschen, mich nicht ausgenommen, sich ohne ersichtlichen Grund für das Schicksal eines anderen Menschen interessieren, oder für eine herausragende Handlung, die von selten gewordener Empathie geprägt ist. Wir hätten die Möglichkeit, alles so zu belassen wie es ist. Dann wären wir so, wie die meisten der anderen Menschen. Genauso sind wir anscheinend nicht. Irgendetwas in uns zwingt uns förmlich dazu, Anteil zu nehmen, anstatt den unbeteiligten Zuschauer zu spielen. Dem ist einfach so. Wäre der Name "Dieter Goeschen" nicht im Text gestanden, hätte Clemens niemals seine persönliche Suche aufnehmen können. Die ganze Geschichte hätte einfach geendet. Manchen lange bereits verstorbenen Menschen ist es aus unbestimmten Gründen gegeben und bestimmt, aus der Anonymität herauszutreten und andere Menschen wieder zusammenzufügen, vielleicht in einer Weise und Gründen, die uns verborgen bleiben. Wir wissen nichts und haben keine Ahnung, ausser einem Gefühl in uns, dass es einfach notwendig ist, das zu tun, zu was man in Stande ist! Punktum...Vielleicht erfahren wir eines Tages, oder wo auch immer, wie auch immer mehr im Universum.
So fängt dieses wahre Märchen an, das noch unvollendet ist, weil ich keine weiteren Fakten (noch nicht) bekommen habe...
Fahnenjunker/Feldwebel* Dieter Goeschen Nibelungestrasse 23 - Nürnberg 21. März 1924 - 12. Februar 1944 |
Irgendwann nach etlichen Jahren ging ich auf den alten Mann aus dem dahinterliegenden Haus zu, den ich bereits aus unzähligen flüchtigen Begegnungen auf der Strasse kannte.
Er erzählte mir folgende Geschichte:
Dieter Goeschen und er waren beste Freunde, (wohl schon von ihrer Zeit am Melanchtongymnasium in Nürnberg) Sie wurden beide nach einem Notabitur zum Militärdienst einberufen. Ich nehme an, dass sie beide in der Sturmgeschützabteilung in Schweinfurt dienten.
Sie schlossen folgenden Pakt: Sollte einer von ihnen den Soldatentod sterben, so möge der andere jeweils dessen Mutter bei sich aufnehmen und für sie sorgen!
So fügte sich das Schicksal und in dem Hause lebte fortan die Mutter vom gefallenen Dieter Goeschen als "Oma" in der Familie des späteren Doktor Häupler.
Eines Tages traf ich wieder den vom Alter gebeugten Doktor und es entspann sich ein kurzes, aber doch lebhaftes Gespräch, denn mein Schwiegervater war ebenfalls einmal in Schweinfurt bei der Sturmgeschützabteilung stationiert. Später als Olt. und Hörsaalleiter in der Sturmgeschützschule Burg bei Magdeburg.
Ich hätte natürlich gerne Bilder von Dieter Goeschen und den damals jungen Soldaten gehabt. Doch die Zeit fließt dahin und die Menschen gehen ihren Dingen nach. Als ich mich wieder nach dem Doktor erkundigte, sagte mir seine Tochter, dass er bereits verstorben sei...
Vielleicht lässt sich die Geschichte erweitern, sollte es mir gelingen weitere Fakten zu bekommen. Das Wichtigste jedoch steht oben! Kameradschaft über den Tod hinaus, Anteilnahme und alle Eigenschaften, die uns Menschen ausmachen sollten! Nehmen wir uns ein Beispiel an dem beschriebenen Menschen, der etwas bewirkt hat, das ich so eigentlich noch nie vernahm... Gedenken wir dem so jung gefallenen Dieter Goeschen und dem großartigen Doktor Häupler!
14.Januar 2020 ( Drei Jahre später) :
Ein Herr aus Weil am Rhein, der in der Jugend immer von einer "Oma Goeschen" ein Weihnachtspackerl gesendet bekam, hat den Namen in einem alten, geerbten Notizbuch gefunden und es wird spannend!
Langsam bekommt die Geschichte einen Sinn.
1943 war Dieter Goeschen Gefr. (OA) in der Nähe von Belgrad bei Volksdeutschen einquartiert.
Dort wurde seine Adresse in das Notizbuch geschrieben.
Diese Familie der Volksdeutschen hatte zwei Töchter.
Das Notizbuch erbte dann eine der beiden Schwestern.
Eine der beiden Schwestern musste dann in eine Beziehung zur "Oma" Goeschen getreten sein und sie hatte einen Sohn, der von Oma Goeschen" kleinere Geschenke bekam.
Nach dem Ableben der ersten Schwester fand sich das Notizbuch im Nachlass, kam so nach dem Tode der beiden Schwestern in den Besitz des Sohnes Clemens, der sich bei der Durchsicht des Nachlasses an den Namen Goeschen erinnerte und jetzt Nachforschungen anstellte.
Er suchte auf Verdacht im Web den Namen "Goeschen" und wurde hier fündig, durch die Weihnachtsgeschichte.
Für den Moment endet hier einstweilen die Geschichte, es wird aber weiter recherchiert. Jetzt nehmen erst mal der Besitzer des Notizbuches und die Familie des guten Doktors Kontakt auf, die natürlich von der Existenz eines Notizbuches nichts wussten, ebenso wenig von der Existenz eines Paket Empfängers und das ausgerechnet auch zu Weihnachten! Ein geschenkter Teddybär von "Oma Goeschen" existiert noch und wird in Kürze hier auch seinen Platz finden ...
* Wikipedia Erklärung: Das Wort „Fähnrich“ stammt vom althochdeutschen faneri,
dem mittelhochdeutschen venre und dem frühneuhochdeutschen venrich ab
und ist daher mit dem modernen Wort „Fahne“ im Sinn von Truppenfahne verwandt,
die der Fähnrich einst zu tragen hatte. In der Kavallerie entwickelte sich analog die Dienstgradbezeichnung „Kornett“, die auf die französische Bezeichnung cornette
(deutsch: Kornette, Reiterfahne oder Standarte) zurückgeht.
Verwandt ist das spanische corneta.
In der englischen Sprache lassen sich entsprechend verwandte Dienstgrade,
in denen ensign vorkommt, auf das gleichlautende englische Wort ensign
(lateinisch: signum Zeichen) für die Truppenfahne zurückführen.
Im übrigen lässt sich die Wortherkunft der russischen und polnischen
Dienstgradbezeichnungen Praporschtschik und Chorąży ebenfalls analog erklären.
Anmerkung: Es ist auch für mich immer noch rätselhaft, wenn Menschen, mich nicht ausgenommen, sich ohne ersichtlichen Grund für das Schicksal eines anderen Menschen interessieren, oder für eine herausragende Handlung, die von selten gewordener Empathie geprägt ist. Wir hätten die Möglichkeit, alles so zu belassen wie es ist. Dann wären wir so, wie die meisten der anderen Menschen. Genauso sind wir anscheinend nicht. Irgendetwas in uns zwingt uns förmlich dazu, Anteil zu nehmen, anstatt den unbeteiligten Zuschauer zu spielen. Dem ist einfach so. Wäre der Name "Dieter Goeschen" nicht im Text gestanden, hätte Clemens niemals seine persönliche Suche aufnehmen können. Die ganze Geschichte hätte einfach geendet. Manchen lange bereits verstorbenen Menschen ist es aus unbestimmten Gründen gegeben und bestimmt, aus der Anonymität herauszutreten und andere Menschen wieder zusammenzufügen, vielleicht in einer Weise und Gründen, die uns verborgen bleiben. Wir wissen nichts und haben keine Ahnung, ausser einem Gefühl in uns, dass es einfach notwendig ist, das zu tun, zu was man in Stande ist! Punktum...Vielleicht erfahren wir eines Tages, oder wo auch immer, wie auch immer mehr im Universum.
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