habe die Hefte mit Interesse gelesen und alte Erinnerungen wurden dabei wieder wach.
Von dem Warschauer Aufstand haben wir nicht viel mitbekommen, denn wir verhinderten zu dieser Zeit den Durchbruch der Russen nach Warschau bei Radzymin.
Nur als wir von diesem Einsatz von Warschau abgezogen wurden, hat uns die polnische Bevölkerung, beim Marsch zur Verladestation nach Bugmünde mit Steinen beworfen. Das war die einzige mit dem Aufstand.
Nach der Bahnverladung gings ab nach Kurland.
Der Bericht über OFw. Bix war sehr spannend. Nur hatten wir von Bix niemals gehört.
Als wir 1943 bei Orel / Teploje waren, ist Bix bei der 11. Panzer Division gewesen. Er kam erst im im Juni 1944 bei Baranowitschi wieder an die Ostfront.
Diese Pantherabteilung wurde dann die I. und wir auf die II. Abteilung umbenannt.
Mit der I. Abteilung hatten wir kaum zu tun.
Die waren anscheinend mit ihren eigenen Fahrzeugen mehr beschäftigt, als mit dem Feindeinsatz. Auch in Warschau, als wir in die schweren Abwehrkämpfe verwickelt waren, traten die Panther kaum in Erscheinung.
In Kurland war die I. und II. Abteilung getrennt und immer an verschiedenen Einsatzorten und hatten kaum Berührung miteinander.
Ab November 1944 war unsere II. Abteilung wegen der Panzerausfälle so geschwächt, dass wir kaum noch eingesetzt werden konnten.
Gegen die in Kurland auffahrenden Stalin- Panzer hatten wir mit unseren 7,5 cm Kwk kaum noch eine Chance, diese bei einer Entfernung von über 300 Meter abzuschießen.
Ab Februar 1945 waren wir in Westpreussen, Tucheler Heide, Bütow, Danzig und auf der frischen Nehrung eingesetzt.
Aber schon bald so abgebrannt, dass dass die meisten Panzer Besatzungen nur noch als Wechselbesatzungen ohne Panzer durch das Gelände fuhren.
Das war die Zeit, wo Bix - laut Heft - so tolle Abschuss Erfolge erzielte.
Da waren unsere 14 T34 Abschüsse ja nur ein Klecks...
Am 18.3. 1945 bin ich dann im letzten einsatzbereiten Panzer unserer Kompanie abgeschossen worden und mussten das Feld den Panthern überlassen.
Aber von Oberfeldwebel Bix hatten wir nie etwas gehört.
Erst in den Panzernachrichten habe ich davon gelesen.
.....Willi
PS: Herrn Fritz Brückner
APTO 80186
CARACAS
Venezuela
Alles damalige Geschriebene war unter einem bestimmten Gesichtspunkt verfasst worden. Entweder wollte man die eigene Leistung erhöhen durch Dramatik, oder es war blanke Propaganda und Pathos. Völlig entspannt hat zu dieser Zeit niemand etwas verfasst. Alles diente einem bestimmten Zweck.
Die wenigen Briefe zwischen den damals Beteiligten sind dagegen völlig frei von Pathos. Es war ja alles nicht mehr wichtig. So kann man wenigstens etwas von dem erahnen, was man sonst nur meist "behandelt und frisiert" lesen kann.
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