Oberfeldwebel Otto Eidloth 30.11.1920 - 18.5.2014 - 1.Kp. I.Abt. Pz.Rgt.35 |
Ulrich Pohl: Eine kurze ergriffene Rede hat Werner gehalten. Als dann von einem
der anwesenden Frauen der Satz fiel: 'Ich werde 100 Jahre' Orginalton
Otto, wurden von Ulrich Pohl noch einige Worte an die Trauernden gerichtet. Auf
unsere Home-Page verwiesen und den dortigen Nachruf bekannt
gemacht. Damit haben wir 35er dem Verstorbenen die letzte Ehre zuteil
werden lassen.
An dieser Stelle sei nachgereicht: Ottos gefährlichster Auftrag während des Krieges...
Otto sagte einmal dass während seiner ganzen Zeit als Soldat im Panzerregiment sein gefährlichster Auftrag gewesen sei, als er von Olt, oder Hptm. Gerhard Lange den Auftrag erhielt, alleine mit seinem Panzer in einer Nacht- und Nebelfahrt den Anschluss zu einer SS Division zu suchen. Lange erklärte ihm vage den Weg und Otto führte diesen gefährlichen Auftrag mit gutem Ende aus. Die nervliche Anspannung alleine mit dem Panzer sich auf einen langen Weg in unbekanntes feindliches Gebiet zu machen und auch durchzuhalten, war ungeheuerlich. Es gelang ihm tatsächlich die Divison (das Reich?) zu erreichen und seinen Auftrag vollkommen auszuführen. Es ist natürlich nicht mehr nachzuvollziehen, wie die Sinne und die eigene Verfassung so reagieren würden, aber Otto hatte schon viele Feindfahrten erlebt und überlebt, aber dieses Fahrt überstieg alles bisher dagewesene und erlebte. Übereinstimmend sagten alle Soldaten, dass Nachtfahrten mindestens mit der doppelt gerechneten Zeit des Tages anzusetzen seien. Gefühlt kann man den Zeitbegriff nur ahnen. Für diesen Erfolg bekam Gerhard Lange unter anderem das Ritterkreuz. Für Otto war das "sein" Ritterkreuz, das er in seiner Vorstellung immer für sich beanspruchte.
16. Juni 2014 - Wenn Otto erzählte, dann kam immer wieder vor, dass er sehr stolz von seiner "Hamburg-Reise" erzählte. Otto fuhr als 16 Jähriger mit dem Fahrrad, ohne Gangschaltung, oder moderne Sachen, mit einfachsten Mitteln und 50 Mark in der Tasche über die holprigen Straßen und Wege, über Berg und Tal nach Hamburg. Um Geld zu sparen übernachtete er in den damals noch zur Trocknung aufgestellten üblichen Kleeböcken (Heugeigen) und aufgestellten Getreidegarben. Auf freiem Feld unter freiem Himmel. Ganz alleine auf sich gestellt bewältigte er dieses einschneidende Abenteuer und zu seiner großen Freude wurden ihm von wohlhabenden Verwandten in Hamburg 50 Mark als Anerkennung und Zuschuss zu seiner Reisekasse geschenkt. Als er wieder nach dieser abenteuerlichen Reise in Bamberg ankam, hatte er genau wieder 50 Mark wie bei seiner Abfahrt in der Tasche, so wie er fortgefahren war, ein großes Abenteuer erlebt und sich für seine Entwicklung sicher einen wichtigen Baustein erarbeitet. Dass er wieder mit dem gleichen Betrag ankommen war, so wie er abfuhr erheiterte ihn ungemein. Diese Reise war unvergesslich für ihn, und als ich dieser Tage mit dem Rad von Dresden nach Hamburg, die Elbe entlang fuhr erinnerte ich mich wieder dieser Geschichte und dachte mir, dass dies ein wichtiger Teil meines Nachrufes auf Otto sein sollte.
Cossels 100er Panzer mit Otto, stehend.. 1941 |
Dem in vielen hundert Panzergefechten bewährten
Feldwebel Otto Eidloth,
dem treuen Vorstands-Mitglied
unseres Traditions-Verbandes
Panzer-Regiment 35
in herzlicher Dankbarkeit und
Verbundenheit zum 50.Geburtstag30.XI.1970
Eberbach
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