Habe keine Lust mehr, dieses Scheiss Tagebuch zu führen.
Morgen kann einen schon der Teufel holen...
Der Russe greift an...
Was wird werden?
Verfluchte Scheisse...
Sollte ich getroffen werden, dann meine Lieben,
einen recht schönen Gruss...
Lebt das Leben noch so lange es geht,
Zum Sterben langt es noch immer...
Hans
Es wird nie mehr ein Tagebuch von Lt. Müller geben...
Lt.Müller wird zum "alten Mann" und verliert seine erste Haut, welche ihm von den Propagandisten gegerbt wurde. Nach dieser Häutung wird er als pflichtbewusster Offizier seinem Eid getreu folgen. Mit der Führung der 1. Kp. betraut werden, die er dann bis zu seinem Tode am 14. November 1943 vorbildlich führen wird. Es werden nur noch einige wenige Fotos und Feldpostbriefe erhalten bleiben. Und die Erinnerung an einen der jungen Menschen, die wie so viele in das Räderwerk der damaligen Zeit gerieten.
Was den radikalen Bruch auslöste, darüber kann man nur spekulieren.
Sicher dürfte die Versetzung von "Papa" Oberst Eberbach auch ein triftiger Grund dafür gewesen sein.
Dieses Verhältnis von "Papa" Eberbach, den seine Offiziere in der Tat wie einen "Papa" liebten und verehrten, wäre eine extra sehr persönliche Studie wert. Er war menschlich und militärisch ein Phänomen, noch nie vorher dagewesen und für diese Zeit als Vorgesetzter undenkbar. Lt. Müller fuhr als erstes, noch bevor er seine Familie besuchte, nach Bamberg und machte Frau Eberbach seine Aufwartung. Dieser alemanische, schwäbische Fuchs, der "Schnulch" wie sie ihn heimlich nannten, hatte ein ganz besonderes Händchen was Menschenführung anbetraf und man erzählte mir, dass er seine Offiziere bittete, ihm noch dieses, oder jenes "Dörfle" zu bringen, weil er es so dringend noch strategisch bräuchte! Er gab tatsächlich "seinen Jungs" das Gefühl wie ein Vater sich um sie zu sorgen, setzte sich aber auch den gleichen Bedingungen, Gefahren, Torturen aus, wie sie seine Soldaten erlebten. Schlief auf dem Boden, wusch sich mit kaltem Wasser, und weinte tatsächlich vor Rührung, als Cossel wieder zurück über die Brücke kam!
Ich fragte Fritz Schneider, wie die ganzen Erfolge zustande kamen, war doch der Gegner mit besseren Panzern unterwegs, zahlreicher, etc... " Wir waren hervorragend ausgebildet!"
"Wir hatten ja Funk, als der Russe noch keinen Funk in den Panzern hatte, aber tatsächlich war unsere Ausbildung, unsere Disziplin, später unsere Kampferfahrung entscheidend."
"Schnulchen ist das gefechtsmässige heranpirschen mit dem Panzer an den Gegner unter Ausnützung selbst kleinster und scheinbar unbedeutender Geländevorteile!"
"Wir haben das im Sandkasten bis zur Erschöpfung geübt!"
"Als die zweite Abteilung mit den Panthern wieder zu uns kam, hatten sie sofort hohe Verluste! Sie hatten in Frankreich verlernt, den Instinkt zu schärfen, den feinen Spürsinn eines Kommandanten, sich mit seinem Panzer im Gefecht bestmöglich zu verhalten."
"Manche hatten einfach einen 6. Sinn - oft waren es ganz einfache Menschen, wie Gasterstädt, der Tannenzapfenzupfer in Thüringen war. Er montierte die Lüfter - Turbine vom Motor seines Panzers im Winter ab, schlich sich nachts in die russischen Bereitstellungen - eröffnete im Morgengrauen das Feuer! - Und fuhr wieder zurück! - Erdmann Gabriel hatte die grössten Erfolge mit seinem Panzer II, den er artistisch beherrschte und selbst Minen durch gefallenen Schnee erkannte! Oder Abele "das Auge der Division" Eberbach hatte immer ihn und eine 10cm Kanone um und bei sich. Abele konnte mit bloßem Auge eine getarnte Pak auf 600m erkennen!"
Morgen kann einen schon der Teufel holen...
Der Russe greift an...
Was wird werden?
Verfluchte Scheisse...
Sollte ich getroffen werden, dann meine Lieben,
einen recht schönen Gruss...
Lebt das Leben noch so lange es geht,
Zum Sterben langt es noch immer...
Hans
Es wird nie mehr ein Tagebuch von Lt. Müller geben...
Lt.Müller wird zum "alten Mann" und verliert seine erste Haut, welche ihm von den Propagandisten gegerbt wurde. Nach dieser Häutung wird er als pflichtbewusster Offizier seinem Eid getreu folgen. Mit der Führung der 1. Kp. betraut werden, die er dann bis zu seinem Tode am 14. November 1943 vorbildlich führen wird. Es werden nur noch einige wenige Fotos und Feldpostbriefe erhalten bleiben. Und die Erinnerung an einen der jungen Menschen, die wie so viele in das Räderwerk der damaligen Zeit gerieten.
Was den radikalen Bruch auslöste, darüber kann man nur spekulieren.
Sicher dürfte die Versetzung von "Papa" Oberst Eberbach auch ein triftiger Grund dafür gewesen sein.
Dieses Verhältnis von "Papa" Eberbach, den seine Offiziere in der Tat wie einen "Papa" liebten und verehrten, wäre eine extra sehr persönliche Studie wert. Er war menschlich und militärisch ein Phänomen, noch nie vorher dagewesen und für diese Zeit als Vorgesetzter undenkbar. Lt. Müller fuhr als erstes, noch bevor er seine Familie besuchte, nach Bamberg und machte Frau Eberbach seine Aufwartung. Dieser alemanische, schwäbische Fuchs, der "Schnulch" wie sie ihn heimlich nannten, hatte ein ganz besonderes Händchen was Menschenführung anbetraf und man erzählte mir, dass er seine Offiziere bittete, ihm noch dieses, oder jenes "Dörfle" zu bringen, weil er es so dringend noch strategisch bräuchte! Er gab tatsächlich "seinen Jungs" das Gefühl wie ein Vater sich um sie zu sorgen, setzte sich aber auch den gleichen Bedingungen, Gefahren, Torturen aus, wie sie seine Soldaten erlebten. Schlief auf dem Boden, wusch sich mit kaltem Wasser, und weinte tatsächlich vor Rührung, als Cossel wieder zurück über die Brücke kam!
Ich fragte Fritz Schneider, wie die ganzen Erfolge zustande kamen, war doch der Gegner mit besseren Panzern unterwegs, zahlreicher, etc... " Wir waren hervorragend ausgebildet!"
"Wir hatten ja Funk, als der Russe noch keinen Funk in den Panzern hatte, aber tatsächlich war unsere Ausbildung, unsere Disziplin, später unsere Kampferfahrung entscheidend."
"Schnulchen ist das gefechtsmässige heranpirschen mit dem Panzer an den Gegner unter Ausnützung selbst kleinster und scheinbar unbedeutender Geländevorteile!"
"Wir haben das im Sandkasten bis zur Erschöpfung geübt!"
"Als die zweite Abteilung mit den Panthern wieder zu uns kam, hatten sie sofort hohe Verluste! Sie hatten in Frankreich verlernt, den Instinkt zu schärfen, den feinen Spürsinn eines Kommandanten, sich mit seinem Panzer im Gefecht bestmöglich zu verhalten."
"Manche hatten einfach einen 6. Sinn - oft waren es ganz einfache Menschen, wie Gasterstädt, der Tannenzapfenzupfer in Thüringen war. Er montierte die Lüfter - Turbine vom Motor seines Panzers im Winter ab, schlich sich nachts in die russischen Bereitstellungen - eröffnete im Morgengrauen das Feuer! - Und fuhr wieder zurück! - Erdmann Gabriel hatte die grössten Erfolge mit seinem Panzer II, den er artistisch beherrschte und selbst Minen durch gefallenen Schnee erkannte! Oder Abele "das Auge der Division" Eberbach hatte immer ihn und eine 10cm Kanone um und bei sich. Abele konnte mit bloßem Auge eine getarnte Pak auf 600m erkennen!"
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