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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Samstag, 13. August 2011

Sommerpause - Gelegenheit für Karl Schneider

Nachdem der Sommer allgemeine Ruhe verbreitet und nur an den Finanzmärkten Hektik ausgebrochen ist, nütze ich die Zeit, um Euch vom Karl Schneider einige Gesprächsnotizen lesen zu lassen...


Gefangenschaft: 1945 Oberhalb Moskaus liegt eine grosse Talsperre.
Am Fluss Suchowa - Wolga

Karl Schneider zur Arbeit im Sägewerk
 Losskarn aus seiner I-Staffel leitete eine ganze Metall-Fabrik über dem Fluss. Eines Tages brach der "Weiberrock" am Sägegatter, weil ein Stamm mit Ästen eingeschoben wurde. Der "Natschalnik" war verzweifelt. Karl sagte, dass in der Fabrik vielleicht der "Weiberrock" repariert werden könnte. Der "Natschalnik"besorgte ein Boot und der "Weiberrock" wurde hinübergerudert. Losskarn begutachtete das Stück. Weil es kein Guss war, konnte es geschweisst werden. Der "Natschalnik" war überglücklich - Karl durfte nicht heben und tragen, das besorgte der "Natschalnik" selbst. Er bekam auch Brot und wurde vom "Natschalnik" zuhause eingeladen. Dann bauten sie noch einen stärkeren Motor und breiteren Riemen ein und erhöhten die Sägeleistung von den geforderten 40 Kubikmetern auf 60 Kubikmeter Leistung! Oft wurden sie von den Russen nach ihrer Ernährung befragt. Es sei zu wenig antworteten sie immer. "Ihr bekommt mehr als wir!" antworteten die russischen Arbeiter. "Ihr bekommt noch einen Hirsebrei am Morgen!".Der  "Natschalnik" sagte einmal, dass die Zustände unter dem Zaren besser gewesen seien.
Es war auch ein Stahlwerk an der Suchowa...
Aus den Bessemerbirnen kratzte man Phosphor aus und kippte ihn die Suchowa...Karl sagte mir, dass dies "Thomasmehl" gewesen sei. Nur schwer konnte man die Russen überzeugen, dass die Fische in der Suchowa dadurch sterben. Endlich wurde das Thomasmehl auf einen Haufen gekippt und die Bauern konnten sich davon holen. Das war ein grosser Erfolg für die Landwirtschaft.
"Wir haben den Russen viel geholfen!" sagte Karl Schneider. "Unsere Leute waren sehr tüchtig!"



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