Extra Blog - Seiten

Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Samstag, 13. August 2011

Gesprächsnotiz - Karl Schneider


Die Einwohner in den Dörfern hängten halbe geschlachtete Rinder im Winter an die Bäume. Wenn sie Nahrung brauchten, hackten sie von den gefrorenen Rindern, Teile ab... So wurde Karl mit der Konservierung bekannt und baute zusammen mit Anderen, das erste Kühlhaus in Hellmitzheim, und keiner konnte glauben, dass dies möglich sei! Viele Besucher bestaunten dieses erste Kühlhaus im ganzen Landkreis!

Wenn sie in der Landwirtschaft eingesetzt wurden, dann wurden sie von einem alten russischem Mütterchen bewacht mit einem Gewehr, ohne Verschluss!  Das Gewehr war also vollkommen untauglich!
Eines Tages sollten Sie, die deutschen Gefangenen, mit Gewehren und Munition Kartoffeläcker bewachen, weil immer so viel gestohlen wurde! Sie weigerten sich, denn sie wollten nicht als bewaffnete Kriegsgefangene erschossen werden. 
Viele Häuser von Kulaken waren verschlossen und abgesprerrt. Nur die deutschen Kriegsgefangenen durften dort hinein und arbeiten, denn den Russen wurde misstraut. Deutsche Kriegsgefangene haben nichts gestohlen, denn  die dortigen Sachen, waren für sie ohne Wert.
Eine alte Frau hatte kein Brennholz, sie musste frieren - Karl hatte Erbarmen mit ihr und ging vors Dorf zusammen mit einigen Gefangenen  und schlug eine grosse Birke um, da diese auch brannte, wenn sie nass war. Der Staroste ( Bürgermeister" bekam einen halben Anfall und schrie ganz laut, dass er jetzt nach Sibirien kommen würde! Die Birke war Staatseigentum! Für Karl war das unverständlich, er sagte zu den Leuten, dass ganze Urwälder um das Dorf stehen! Niemand traute sich jedoch einen einzigen Baum umzuschlagen!

Josef Gassner aus Nürnberg war ein genialer Elektriker und reparierte das Stromnetz der nächsten kleinen Stadt! Schnell wurde das Netz überlastet und wieder gingen die Lichter aus! Nur gegen Zahlung von 500 Rubel der Stadt an die Lagerleitung durften Josef Gassner, Karl Schneider und die Männer wieder das Lager zur Reparatur verlassen!
Dort sah Karl Schneider auch das Nordlicht und ist immer noch sehr beeindruckt von der Erscheinung!
Die Posten hatten viel Arbeit mit den Frauen, denn es waren so viele Witwen und alleinstehende Frauen zu "versorgen". Sie hatten deshalb für die Gefangenen „Woinaplenni „  gar keine Zeit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen