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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Dienstag, 25. Februar 2020

Uffz. Paul Schote - Lohn der Mühe und Arbeit...

24. Februar 2020
Gestern hat mich jemand aus Thalheim/Erzgebirge angerufen.
Er war so froh, dass ich ans Telefon ging...
Es war der Enkelsohn - 50 Jahre alt...
Ging um Opa Uffz. Paul Schote... Vermisst, nichts mehr da, 
bis auf ein Besitzzeugnis vom 20.6.1944 unterschrieben von "Bubi" Schultz
Die Mutter von Paul Schote ließ ihn nie für tot erklären.
6/Pz.Rgt.35 - Er war Schmied von Beruf...
Am 18.12.43 hatte der "Paule" geheiratet und am 
14.9.1944 kam der Sohn zur Welt der ebenfalls den Vater niemals sah und umgekehrt auch!
Die Mutter starb sehr früh an Diphtherie.
Der Vater, ohne Eltern aufgewachsen, sitzt im Rollator, dement... Keine Überlieferungen,
nur vage Geschichten, einige alte Fotos.
Die DDR hatte für die Vergangenheit und das Schicksal der deutschen Soldaten wenig übrig.
Der Enkelsohn, mittlerweilen auch schon Vater, nahm die Suche nach dem Großvater auf.
Die "WAST" wollte Geld für Recherchen, hatte auch nichts.
Die "Kriegsgräber" wussten auch nichts!
Ich machte keinerlei Hoffnungen, die berühmte Stecknadel im Heuhaufen zu finden.
Später suchte ich alles mögliche durch, Gefallenenlisten, EK Listen - Nichts!
Auf einem Zettel von Hannemann fand ich ihn dann!
Untergegangen mit der Goya. Uffz. Schothe (falsch geschrieben)
Bekam das Eisernes Kreuz 2. Klasse am 27. Januar 1942,
Er wurde geboren am 9. Januar 1920 in Tannenberg.
Gehörte dann der 2. Kompanie an. (Danke Bart für die Recherche)

Die Freude vom Enkelsohn war unbeschreiblich!
Jetzt wurde mir wieder einmal klar, warum und weshalb wir diese Arbeit machen!
Das ist unsere Rehabilitation!
Wegen Paul! Wegen Uffz.Ludwig, Franz Weber, etc. 
Wegen all den Menschen, die ihren Angehörigen nie gesehen haben,
oder nur den Namen kennen und sonst so gut wie nichts haben!
Dafür ist es eine Ehre zu arbeiten, sich zu plagen...

Wenn sich Neuigkeiten ergeben, wird noch ergänzt...
Antwort ist promt erfolgt. Mirko heisst der gute Enkel und die Suche hat einige der Familie um die Nachtruhe gebracht und am nächsten Tage auch noch feuchte Augen dazu. Man mag es nicht glauben, dass ein bisschen suchen, solche Emotionen auslösen kann. Unsere Grüße gehen jedenfalls schon mal zu Frank Schote dem Sohn, der den Vater niemals sah, nach Burkhardtsdorf ins Erzgebirge. Ich bedanke mich für das herzliche "Glück Auf nach Franken!"

Damit hier mal ein Panzer der 6. Kompanie zu sehen ist, stelle ich ein par Bildchen von Hans Wehner ein, dem Überlebenden der Goya. Er wollte so gerne eingeäschert werden und an der Stelle seine Urne versenken lassen, wo die Goya liegt... Das war zu dieser Zeit nicht möglich, vielleicht vereint es dereinst den Sohn mit dem Vater wieder?



























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