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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Samstag, 20. August 2011

Karl und Samson Hahn, Viehhändler zu Marktbreit


Als Karl noch bei Pz.3 war und die Sachen von Hptm. Post in Bamberg holen musste traf er Samson Hahn, seinen langjährigen jüdischen Freund und Viehhändler in Marktbreit. Samson: „ Komm Karl gehen wir in ein Wirtshaus, ich lade Dich ein!“ Karl: „ Samson ich bin in Uniform, wenn sie mich erwischen, sperren sie mich ein!“ Samson wusste nicht was er angesichts der immer schlimmer werdenden Zustände machen sollte und beriet sich mit Karl Schneider… Karl: „Samson hau ab, solange noch Zeit ist!“ Samson überlegte, ob die Zeiten nicht besser werden würden. Karl: „ Samson, DIE lassen nicht luck!“ ( luck – Im damaligen Sprachgebrauch für loslassen, nachgeben)

Hptm. Gerd Georgi und Benzinfahrer Becker


1943 – Karl muss zum Kp. Chef Olt. Georgi: „ Schneider ich habe eine Meldung von einem Ihrer Männer hier liegen, Gefr. Becker hat Wehrkraft zersetzende Äusserungen gemacht!“   
Karl Schneider wusste was dies zu bedeuten hatte, denn einer Meldung folgte der Abtransport zum Verhör, von da kam mancher gezeichnet, oder gar nicht mehr zurück. Karl erwiderte dem Olt. Georgi, dass Becker einen schweren Dienst verrichten muss. Nur nachts könne man Benzin fahren, tagsüber würde man bombardiert. Das ist ein Himmelfahrtskommando. Ausserdem wurde Becker gerade Vater und macht sich grosse Sorgen um seine junge Familie, wegen der Luftangriffe in der Heimat. Karl kann abtreten und soll Becker zum Kp. Chef schicken. Nach einer Weile kommt Becker wieder zurück und Karl fragt ihn was der Olt. Georgi gesagt hat… ( Becker hat überlebt und ist im Namensverzeichnis von Karl Schneider zu finden, der alle ihm bekannten Namen angekreuzt hat)
Olt. Gerd Georgi Chef der 3. Kp. Sagte zu ihm: „ Becker ich gebe Ihnen einen guten Rat, Denken Sie nicht zu laut!“ Und zerriss die Meldung des Denunzianten…

Karl und F. Porsche


Karl und F. Porsche und die Entwicklungen – (Porsche bei Pz.Rgt.3 in Mödling) – Eine Sache war die rasante Entwicklung der Kriegstechnik. So hatte Karl Schneider öfters Kontakt mit Ferdinand Porsche. Die I-Staffel  Führer der Pz.Regimenter wurden nach den technischen Erfahrungen der Motoren und des Kriegsgerätes höchstpersönlich von Ferdinand Porsche befragt. So hatte Karl Schneider Vorschläge zu den problematischen Luftfiltern und hatte auch eigene Muster ausgearbeitet. Diese diskutierte Karl mit Ferdinand Porsche. „ Wir haben jetzt etwas ganz Neues!“ sagte Ferdinand Porsche zu ihm und erklärte ihm den Wirbelstromluftfilter, der auch heute noch eingesetzt wird. Ferdinand Porsche war auch 1941 in Mzensk und besichtigte mit Major v. Lauchert die ersten modernen russischen Panzer ( Archiv Pz.Rgt.35)

( Ich habe etliche VW-Transporter gekauft, wurde aber niemals nach meinen technischen Erfahrungen befragt, nur nach dem Autohaus und dessen Erscheinung)

Karl und das Feldgericht


Karl musste wegen einer defekten Laufrolle über die Weichselmündung zurückfahren. Er beeilte sich diese zu holen. Dabei geriet er in eine Kontrolle der „Kettenhunde“ Feldgendarmerie. Diese hatten allerdings Luftwaffenuniformen an. Da er sich keinen Marschbefehl sich in der Eile ausstellen liess wurde er sofort festgenommen. „ Fahre Deinen Wagen zu den anderen dort drüben – da stehen schon einige!“ Alles versichern nützte nichts und Karl wurde in ein Zimmer verbracht. Jede Erklärung wurde abgetan, dass man diese Argumente schon zur Genüge kenne! Der Strick kam immer näher! Plötzlich fuhr der Kompaniefeldwebel Martin Schneider (zackzack ) vorbei und Karl schrie laut nach ihm! Das war seine Rettung. Er war der Meinung dass man ihn sonst aufgehängt hätte. In Danzig mussten sie oft gebückt unter den Beinen der Gehenkten durchlaufen. Irgendjemand hatte auch eine Kinderpuppe dazu gehängt.   

An einem Verbandsplatz standen Soldaten zur Verpflegungsausgabe an… Plötzlich kam Schörner! Einem am Arm verwundeten Leutnant ließ er den Arm aufbinden! Es kam eine kleine Verwundung zum Vorschein – „Gehen Sie zu Ihrer Einheit zurück Herr GEFREITER!“  So degradiert erging es Vielen, wenn nicht schlimmer. 

Georg Martin wurde auch von Schörner im Kurland gefragt, als er mit Kopfverband marschierte: „ Wo gehen Sie hin?“ – Georg Martin: „An die Front!“ – Dort ist er auch in Roussas an der Mühle im Panzer verbrannt.

Karl und der Hptm. der in Danzig auf dem Steubenfriedhof liegt


Karl Schneider und der Hptm. der in Danzig auf dem Steubenfriedhof liegt…Zu Karl Schneider kam ein Hauptmann, dessen Einheit versprengt war.„Hast Du einen Posten (Job) für mich? Bevor mich jemand erwischt und aufhängt?“Karl erwiderte, dass er einen LKW fahren könne. So geschah es auch und der Hauptmann, dessen Namen ich nicht mehr weiss, fuhr LKW für die I-Staffel. Dabei ist er gefallen und wurde auf dem Steubenfriedhof in Danzig begraben.

"Onkel Adam" ist krank. Wir sind bei Dir!

Onkel Adam ist sehr krank geworden. Er ist einer der ältesten Panzermänner, der älteste 35er wahrscheinlich überhaupt. Ich möchte gerade ihm auf diese Weise unseren Beistand nahebringen. Sein Kamerad Fritz war ganz erschüttert, als ich ihm von Adam berichtete. Hugo Plötscher war sein langjähriger Kamerad. Er ist Träger der finnischen Tapferkeitsmedaille, welche ihm von General von Mannerheim persönlich überreicht wurde. Wir denken an ihn und wünschen ihm und seiner Frau Theresia und der ganzen Familie viel Kraft für die schwere Zeit...