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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Olt. Fritz Schneider - statt Nachruf lebendige Seiten... sein Wunsch!

† Fritz Schneider - was bleibt....


Fritz Schneiders Mutter war die perfekte Sekretärin und ordnete penibel seine Feldpostbriefe, die nummerierten Feldpostpäckchen, welche übrigens bis zu den letzten Kriegstagen ordnungsgemäss zugestellt wurden!
Der Pate Friedel war bayersicher Flieger und wurde in Jerusalem bestattet. "Schwolischee" Nürnberger Dialekt für die berittenen "Chevaulegers" - "Leiber" = Bayerisches Leibregiment.

Der Cousin Gert ging freiwillig zur SS und verlor den Rückhalt der Familie. Fritz besuchte sein Grab an der Brücke...














Der wichtigste Mensch in seinem Leben: Die Mutter, erste Sekretärin von Fürths Bürgermeister. Sie sammelte akribisch jeden Feldpostbrief, jeden Paketschein für Feldpostpäckchen. Der geliebte Mensch und Schlüssel zum Wesen -auch von Fritz Schneider! Man beachte die Körpersprache vom obigem Bild! Fritz rückt näher zur Mutter, als zum mächtigen, unnahbaren Vater! Die Bilder von Fritz offenbaren auch seinen eigenen Charakter. Selbstbewusst, eitel und fähig sich selbst in Szene zu setzen.















Uffz.Pröbster


Von Hans Müller auf die Kettenabdeckung gelegt, dann am Flugplatz in Stary Bychow begraben 

ROB Sigi Breu aus Nürnberg, enger Freund von Fitz, nie vergessen, immer betrauert!
8.9.2016 - anlässlich seiner heutigen Beerdigung auf dem Südfriedhof, neben seiner Frau, erreichen uns zwei Bilder aus Russland! Wir nehmen dies als letzten Gruß aus diesem, auch von ihm so geschundenen Land! Spasiva Russland! 


Bilder aus dem Album von Hans Grempel, dem Friseur, der an den Brücken von Proproisk einen Finger verlor. 


1942



Fritz mit seinem Cousin Gerd Maier (Bruder von Benno Maier USA)
1943 

Fritz stellte der jungen Bürgermeisterin die Frage nach der Formel von Gips! Sie beantwortete sie richtig. Sie wollte sich partout nicht operieren lassen, da sie in der Narkose um ihre Unschuld fürchtete. Fritz legte seine Pistole mit den Worten auf den Tisch: "Wenn sie geschändet aufwachen, können Sie mich erschießen!" Darauf ließ sich die junge Frau operieren. (Mit Sicherheit hatte sie Kontakt zu den großen Partisanenverbänden im Briansker Wald) 








Der nächste große Verlust eines innigen Freundes, Georg Martin aus Würzburg, verbrannt bei der roten Mühle in Roussas



Offizierslehrgang

1944- 1945




PS: Der respektlose Oberfeldwebel war Heinz Goller (siehe Photo Seitenleiste) aus Nürnberg, Fussballer mit Leib und Seele.
Heinz Goller liegt im Heim vom Pfarrer Schönweiß in Nürnberg. Er war bei jedem Panzertreffen der Kameradschaft Nürnberg! Er ließ keine Gelegenheit aus, um den Herrn Lt. etwas hinzuschieben: "Wenn Du einen Kopf größer gewesen wärst, dann wärst Du der Fritz...Aber so bist Du das "Fritzlä" - und ein andermal: "Du mit deinem Panzerlein!"  Anspielung auf den kleinen Jagdpanzer von 1945 (aus Truppenübungsplatz Thorn geholt, nachdem aus dem Kurland das Regiment ohne Panzer kam.) ohne Turm.

zahlreiche Feldpostbriefe liegen vor und müssen noch erst bearbeitet werden... Bei der "Klaue" vom Fritz, die selbst der eigene Vater nicht lesen konnte, ein echtes Problem...

Fritz hatte ich quasi "vor der Haustüre" , dementsprechend vielfältig waren meine Unterhaltungen, unsere Treffen und aus vielen Bruchstücken setzte sich seine Erinnerung an das Geschehen zusammen und wie bei allen Veteranen übersprangen sich die Ereignisse je nach Erinnerung und Emotion. Das ist auch seinen eigenen Aufzeichnungen zu entnehmen,

Die Erlebnisse am Stichbahnhof in Briansk 1943 waren tief eingegraben, denn er entkam nur sehr knapp dem sicheren Tod. Major Hans-Detloff von Cossel war auch ein Eckpfeiler in seinen Erinnerungen.




 7. Januar 1945 (2.Januar der große Angriff auf Nürnberg) Meldung von Tante  Elise Maier: 
Wir leben - sind total geschädigt - Industriestrasse 41 ist abgebrannt - Wir sind ohne Wohnung - Wir leben Ackerstrasse 1 (in der 2. Etage) bei Höbler... 

Maier Elise und Benno ( der Bruder vom gefallenen Gerd Maier wanderte nach den USA - Los Angeles aus) aus der Leibnizstrasse 32

Feldpostbrief vom 19.Februar 1945 - Absender: Leutnant Schneider
Brief Nr. 41 vom 16.Februar 1945
Meine Lieben!
Zwischen den Einsätzen, in einem einsamen Forsthaus wartend bis mein Sturmgeschütz wieder gefechtsklar gemacht wird., gedenke ich Euer. Den Vormittag habe ich mal wieder richtig ruhig geschlafen, es war prächtig und erquickend zugleich. Ich bin sehr zuversichtlich und habe eine eiserne Ruhe in mir, es gilt ja das Vaterland zu retten................
Herzliche Grüße, Euer Fritz

Nach Durchsicht etlicher Feldpostbriefe habe ich mich entschlossen, diese nicht zu veröffentlichen, da sie für Militärhistorik nicht relevant sind. Höchstens Auszüge, soweit sie Soldaten, und Handlungen betreffen, die für unsere Arbeit wichtig ist.

Sie zeichnen ein deutliches Bild über den inneren Zustand von Fritz zu seiner geliebten Mutter und dem Vater, dem er unbedingt imponieren wollte. Sein späteres Leben spiegelt sich in den Briefen wieder und findet Fortsetzung in der Gestaltung seiner eigenen Familie. Es wäre Sache seiner vier Kinder diese Briefe genau zu lesen. Dann würden viele ungelöste Rätsel zu seinem geheimnisvollen Wesen beantwortet. Fritz war wie so viele Menschen seiner Zeit eine schillernde Persönlichkeit und schwer einzuordnen. Er war mühelos in der Lage, immer die von ihm gewünschte Seite zu zeigen. Diese Taktik beherrschte er meisterlich und dies war letztlich auch eine Garantie für das Überleben.

Edi Achatz sah ihn nach Jahrzehnten wieder und erinnerte sich sofort seines Spitznamens:
Der "Spielmann!"

"Edi" Achstz und Fritz Schneider

Fritz Schneider

Der große Wunsch von Fritz wurde erfüllt!
Das Panzerlied wurde gespielt, seine Panzerbluse bekam er mit in den Sarg und seine Mütze trug Hilmar Ludwig, dessen Vater er einst 1043 beerdigte, seinem Sarg hinterher, um sie ihm ins offene Grab mitzugeben.



Er wollte wieder mit seiner Frau vereint sein...

Südfriedhof Nürnberg





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