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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Montag, 15. Dezember 2014

Wenew ( Weneff - Wenjow - Венев - Venyov ) 1941 von Harald Neles ✠ -

Der Marschweg des Panzerregimentes 35
Auf die Soldaten des Panzerregimentes 35 wartet der schlimmste Kriegswinter mit den tiefsten Minusgraden des ganzen Krieges. "General Winter" greift in das Kriegsgeschehen ein.
Die deutsche Führung der Wehrmacht macht es Napoleon gleich...
Um Zeit auf dem folgenden Rückzug zu gewinnen, werden die möglichen Quartiere vernichtet- die Zivilisten, alte Männer, Frauen und Kinder bei minus 40° in die Wälder getrieben!
Eines der schlimmsten Kapitel  der Militärgeschichte. Noch lange Jahre werden diese Handlungen die Psyche der Soldaten belasten.
Ausschnitt aus dem Originaldokument der 4. Panzerdivision

"Wenn die Angehörigen der Division während des Rückzuges im Dezember viele hunderte von russischen Gefangenen an der Strasse elend verrecken sahen, oder wenn sie auf höheren Befehl zahlreiche Dörfer zwischen den Fronten oder im Partisanengebiet niederbrennen und dabei die den Brand zu verhindern suchende Bevölkerung umlegen, die übrige Bevölkerung bei 40 Grad Kälte in die Wälder, also in den sicheren Tod treiben mussten, so war es notwendig, den Soldaten klar zu machen, warum dies alles sein musste. Hätte man es nicht getan, so wären die Leute innerlich zerbrochen."

" Freylich ist die Wahrheit beleidigend für die, die sie nicht hören wollen, soll man sie darum verschweigen?"

Simon Rottmanner, Pseudonyme: Theobald Fröhlich, Johann T. zu Schollenberg und Reutha sowie Theophilus Neumann (* 2. Februar 1740 auf dem Rottmann-Hof bei Erding; † 6. September 1813 in Ast) war ein deutscher Kameralist, Agrarreformer, Jurist, Gutsbesitzer und Autor.

Soldat Peipp ✠ aus Krottenbach b./Nbg.: "Wir mussten eine sehr große Scheune niederbrennen. Plötzlich tönten Schreie aus der brennenden Scheune! Wir wussten nicht, dass sich Menschen in einer doppelten Wand versteckten. Wir dachten immer daran, dass wir eines Tages für diese Massaker büßen würden. Was würden wohl die Russen mit uns machen?"

Wir besinnen uns leider viel zu wenig auf unsere Verantwortung zur Vergangenheit. Wer denkt jetzt in diesen Zeiten an Leningrad? Die letzten Veteranen sterben jetzt weg und mit ihnen wird die Verantwortung zu Grabe getragen.

Ernst Hamm ✠, Sommerhausen/Main vom (auf dem Bild unten noch mit Arm) Panzerregiment 35:
Als wir Häuser niederbrennen mussten, habe ich öfters ermordete Zivilistenfrauen und Mädchen in das brennende Haus geschleppt, um die Spuren zu verwischen, damit die Russen nicht sehen sollten, was "unsere*" angerichtet hatten!
* vorangegangene Einheiten, nicht zwangsläufig Pz.Rgt.35. Dazu gibt es aber auch verschiedene Unterlagen aus Feldgerichtsurteilen, wo deutsche Soldaten der 4. Pz. Div. zum Tode verurteilt wurden, wegen Kriegsverbrechen. Es wurden dann Kommentare verfasst, wo auf die allgemeinen Ereignisse verwiesen wurden und die Verbrechen der einzelnen Soldaten relativiert wurden. Es ergibt sich auch kein logischer Schluss über allerhöchst verordnete Kriegsverbrechen und Verbrechen einzelner Soldaten, welche drakonisch bestraft wurden.





Bei allem Unglück und Leid, den der unselige Krieg mit sich brachte, haben gerade das Panzerregiment 35 und seine Soldaten einen hohen Blutzoll für die Freiheit der Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten von Ostpreussen, Westpreussen und Pommern bezahlt. Sie haben mit ihrem jungen Leben die Flucht von Tausenden Frauen und Kindern aus dem Kessel ermöglicht und niemend weiss, wer alles seine Freiheit dem Regiment und seinen Soldaten zu verdanken hat. Es soll nicht aufgewogen werden mit dem Leid anderer Menschen, und trotzdem verdient es genannt zu werden, denn es war in dieser Zeit eine der schlimmsten Aufgaben, ohne Hoffnung für sich selbst, nur noch für die Rettung anderer Menschen sein einziges, oft blutjunges Leben zu opfern. Viele Soldaten dieses Regimentes haben die Schuld der obersten Nazis mit ihrem jungen Leben abbezahlt und gesühnt. Dessen müssen wir gewahr sein, wenn wir am Gedenkstein des Regimentes in Bamberg stehen. Diese Tatsache ist einfach zu wichtig, um übergangen zu werden, denn das Regiment hat sich in diesen Monaten endgültig rehabilitiert und ist nicht mit anderen Einheiten gleichzustellen. Es wäre auch für manchen Flüchtling Grund genug am Gedenkstein in Bamberg zu stehen, oder wenigstens einen guten Gedanken an die Soldaten des Regimentes zu verwenden! Wenn wir in der Verantwortung stehen und zur Verantwortung stehen, so ist das ein Zeichen unserer Motivation, aufrecht am Gedenkstein zu stehen und die Soldatenehre dieses so ganz besonderen Regimentes zu würdigen.