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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Montag, 3. Februar 2014

Erlebnisse des Panzerfahrers und Oberfeldwebels Wilhelm Pfohlmann aus Zückshut bei Bamberg. Damals Fahrer beim Stab Panzerregiment 35 im Befehlspanzer.



Erlebnisse des Panzerfahrers und Oberfeldwebels Wilhelm Pfohlmann aus Zückshut bei Bamberg. Damals Fahrer bei Stab Panzerregiment 35 im Befehlspanzer.

Bericht aus einem Gespräch im Jahre 1989 in Bischberg mit Ulrich Pohl
„Wir waren auf einer Rollbahn* Richtung Orel als das Panzerregiment angehalten wurde.
Ich schaute aus meiner Luke und sah einen Trupp Infanterie an mir vorbei marschieren, als plötzlich ein alter Bamberger Freund mich rief und näher kam.
Ich erkannte ihn sofort wieder. Hier traf man sich also im tiefsten Russland. Nach einer kurzen Begrüßung war mein Freund neugierig auf meinen Panzer und ich lud ihn ein, auf den Panzer zu klettern.
Er hielt sich am Rohr fest und wollte sich hochziehen. Das war ein Fehler. Das Geschützrohr brach ab.
Ich war erschüttert. Mein Bamberger Freund hatte meinen Panzer kaputt gemacht.
Er selbst war furchtbar erschrocken, er hatte mein Geschützrohr abgebrochen, wie war das möglich. Feldwebel (damals noch Feldwebel) Pfohlmann schämte sich entsetzlich.
Was sollte sein Freund denken? Spielzeugpanzer!!
Er konnte ja nicht wissen, dass der Regimentsführungspanzer vollgestopft mit Funkgeräten wurde, so dass die Kanone nur als Attrappe ausgeführt werden konnte. (zu dieser Zeit noch Holz, später Aluminium)
Der Schirrmeister löste das Problem, indem er ein kurzes Metallrohr über die Bruchstelle schob und das abgebrochene Teil vorne wieder aufsteckte.
Dann wurde noch das Verbindungsteil panzergrau estrichen.
Nach Aussage vom Wilhelm Pfohlmann war er noch lange dem Spott seiner Kameraden ausgesetzt.
Aus dem Gedächtnis Ulrich Pohl

* "Rollbahnen"sind Straßen,Wege die von außerordentlicher strategischer Bedeutung (auf allen Kriegsschauplätzen) sind. Die Steckenführung war vom Frontverlauf abhängig. Z.B.nach dem Überfall auf die Sowjetunion war eine Straße sowohl Panzerrollbahn der Wehrmacht als auch Rückzugsstraße der Roten Armee. Die Rollbahn wurde ähnlich wie die Haupteisenbahnlinien für den Fahrzeugverkehr freigehalten.

Orte in der Nähe von Zückshut
Laubend (1,40km)
Hohengüßbach (1,90km)
Sassendorf (2,50km)
Breitengüßbach (2,65km)
Unteroberndorf (2,51km)
Leimershof (3,42km)
Gundelsheim, Oberfr (3,80km)
Starkenschwind (4,09km)
Weichendorf (4,10km)
Memmelsdorf (4,11km)
Kemmern (4,65km)
Straßgiech (5,28km)
Wiesengiech (5,28km)
Zapfendorf (5,34km)
Daschendorf (5,62km)
Bruckertshof (5,63km)
Kramersfeld (5,63km)
Lichteneiche (5,63km)
Baunach (6,05km)
Dörfleins (6,18km)




Dank der Mühe von U.Pohl und Helmut Weis konnte ein Bild von Wilhelm Pfohlmann hinzugefügt werden. So gewinnt der Beitrag an Bedeutung und vervollständigt sich.