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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Dienstag, 28. Februar 2012

Gedenkschrift für Feldwebel (Lt.) Walter Weik von Lt. Ludwig

Kopie aus dem Ehrenblatt Pz. Abteilung 129 - von Lt. Ludwig - Italien Weihnachten 1944

Einsam, allein... Das Schicksal eines Veteranen

Kinderlos, die Frau ist dement und erkennt ihn nicht mehr.
Einer von vielen, denen nur die Erinnerung bleibt. Eine bittere
Erinnerung. "Bitte verlasst mich nicht!" sagte er zu Fritz Schneider.
Unsere Besuche bedeuten ihm sehr viel. Nur wir wissen um seine Biographie, kennen seine Streiche. Heute eine kleine Anekdote:
Er fuhr mit dem Fahrrad seine Runde von Lauf nach  Kalchreuth...
Er bekam Hunger und ging in die "Linde" einem etwas besseren Lokal für meist jüngere Leute. Er hatte wenig Geld und wollte sparen. So setzte er sich in den gut besuchten Garten des Lokals und bestellte er beim Kellner nur ein kleines Schnitzel. "Ein Kinderschnitzel?" sagte der Ober süffisant. Nach einer Weile kam der Kellner und balancierte den Teller auf dem ausgestreckten Arm... "Kinderschnitzel!" rief er... Viele Leute guckten. Robert Wern schämte sich wegen seiner "Kinderportion" Er blieb stumm.
Der Ober drehte sich um und blickte in die Runde: "Kinderschnitzel!" rief er wieder..."Kinderschnitzel!" rief er nochmal! Robert blieb stumm. Als der Kellner zum bezahlen kam, sagte er zu Robert: "Na Sie sind doch der mit dem "Kinderschnitzel!". "Ja" sagte der Robert zu ihm, aber das ganze Lokal muss nicht wissen dass ich mir nur eine kleine Portion leisten kann!
Wir haben uns noch gut unterhalten und vielleicht kann ich Robert Wern den großen Wunsch erfüllen wieder einmal "raus" zu kommen und seine Fränkische Heimat noch einmal ansehen. Die Plätze für Bamberg sind aber knapp, denn in einen Wagen passen nicht viele Leute und Robert Wern sitzt im Rollstuhl. Er trägt mir auf, alle vom Regiment von ganzem Herzen zu grüßen. Er ist sehr stolz aus Moskau, Mzensk und aus Portland extra Post bekommen zu haben!