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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Sonntag, 23. Oktober 2011

erfolgreiche Suche nach Fw. (Uffz.) Friedrich Ludwig - "Ich warte auf meinen Papa!"

Kleine Wunder gibt es immer wieder!
Hallo liebe Mitglieder dieses Blogs,nach langem Suchen bin ich in den letzten Monaten auf verwertbare Spuren meines Großvaters gestoßen. Sein Name war Friedrich Ludwig, geb. 10.11.1915 in Hagen, Feldwebel in Stbs./Pz.Rgt 35. Er fiel am 26.08.1943 in der Ukraine in Lokot. Wer kann mir helfen, mehr über ihn zu erfahren? Meine Großmutter verstarb leider 2007 und konnte mir keine genauen Auskünfte mehr geben.
Vielen Dank für ihre Hilfe,Frank Pfeil
Email: frank.pfeil@yahoo.de
Telefon:             0951/9176293       (abends)
Handy:             0151/11703305     

Für mich heute früh eine kleine Sensation, als ich in den Kommentaren über den Namen Ludwig stolperte. Ich klopfte bei Frank Pfeil an, der sagte, dass ich in drei Stunden wieder anrufen solle! Nachdem ich sagte, dass Fw. Ludwig gefunden wurde war er schlagartig hellwach und es wurde eine Stunde geplaudert! Mein Kaffee wurde kalt, das Frühstück abgetragen. Wir beschlossen das Gespräch mit der Gewissheit, dass heute der "Opa Ludwig Tag" sei- Strahlender Sonnenschein, ein kleiner Sensationsfund, was kann es schöneres für unsere Arbeit geben?

Fritz Schneider konnte sich heute sofort an Friedrich Ludwig erinnern, denn er führte als junger Leutnant den leichten Zug genau in der Nacht, als Uffz.Fw. Ludwig ums Leben kam. es war der Tag seiner Beförderung zum Feldwebel. 

Der Sohn war gerade geboren und sollte seinen Vater nie mehr wiedersehen. 
Als Dreijähriger zog er seine Holzente zum Bahnof... Als man ihn fragte, was er hier macht, antwortete er: "Ich warte auf meinen Papa!"

spätes Wiedersehen... li. der Sohn, der Enkel, Fritz Schneider...
 Für Sohn und Sohn des Sohnes ein großer und wichtiger Moment...
Sie treffen den ersten Menschen, der ihren Vater noch als Soldat kennengelernt hat...
Noch dazu als unmittelbaren Vorgesetzten und Begleiter in den letzten Lebenstunden.
Endlich erfahren sie zum ersten Male die Wahrheit über den Tod des Vaters, bzw. Großvaters.
Fritz Schneider:" Ich musste als junger Leutnant vor dem Angriff aus Ssewsk den leichten Zug übernehmen. Die 4. Panzer Division marschierte auf. Sie hatte mit den Trossen eine Länge von 42 km... Wir waren fünf Panzer neben einander, dann Kolonne... Fritz ermahnte seine Leute im Turm zu bleiben und wenn nötig beim Funker zu schlafen. Es war eine Nachtfahrt angesagt und Ziel war es noch in der Dunkelheit rechtzeitig die Bereitstellung zu erreichen. Fritz war mit seinem leichten Zug die Spitze zu fahren und hatte einen Russen mit ca. 40 Jahren als Lotsen dabei. Fritz hatte seine Pistole schussbereit und hatte grosse Angst, nicht den richtigen Weg zu finden. Fw. Ludwig hatte sich aber irgendwann in der Nacht hinter dem Turm schlafen gelegt. Er hatte sich nicht gesichert, oder wenigstens mit einem Gurt angebunden und das Ende in die Turmluke geklemmt. Er fiel schlafend vom Panzer und brach sich das Genick, war wohl sofort tot. Der Unfall wurde nicht sofort bemerkt. Am nächsten Tag suchte Fritz mit zwei Feldwebeln Friedrich Ludwig. Als man ihn  fand hatte er die Augen offen. Man schloss sie ihm wickelte ihn ihn Zeltbahn und transportierte ihn auf der Kettenabdeckung, um ihn später zu begraben. Das Grabfoto ist nicht erhalten geblieben, weil ein Denunziant die Wohnung nach dem Kriege beziehen wollte und bei den Amerikanern sagte, dass dort eine SS Wohnung sei. - Es waren die Kragenabzeichen der Panzer mit dem Totenkopf der Husaren aus dem Napoleonischen Kriegen... Diese wurden vielen Soldaten zum Verhängnis. Alle Uniformteile, alles was Teil der Erinnerung an Fw. Ludwig war, wurde zusammengerafft und in die Regnitz geworfen... Die Frau von Fw. Ludwig hatte in der Todesnacht einen Traum, dass ein Reiter ohne Kopf ihr erschienen sei... 
Es war heute ein bewegender und ein wichtiger Moment. 
Wir hoffen alle, dass es dazu beiträgt, dass sich ein grosser Kreis schliesst und Trauerarbeit einen wichtigen Beitrag erfährt.