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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Zwei Thora Rollen für Panzermotoren Dichtungen

Karl Schneider erzählte mir vor langer Zeit, dass er von Oberschirrmeister OFw. Rockstroh, (Goya) seinem Vorgesetzten 1944, Einsatzort wahrscheinlich Raum Kowel, oder Ostpolen zwei Thora Rollen bekam mit dem Verwendungszweck, Dichtungen für die Vergaser der Panzer - Motoren zu stanzen.Die nicht mehr benötigten Thora Rollen schickte Karl Schneider nach Hause. Dort nahm sein Vater eine Thora Rolle zur befohlenen Verdunklung des Bauernhofes her. Die Reste der letzten, noch im Besitz von Karl befindenden zweiten Thora weisen noch die Spuren der Stanzeisen mit den Formen der Dichtungen auf. Immer wieder versuchte ich Karl Schneider im Namen des Regimentes und seiner Kameraden zu bewegen, noch zu Lebzeiten die Thora Rolle wieder an die richtige Stelle zu übergeben.
Der zuletzt fast 97 jährige konnte sich wegen seiner Erben und Nachkommen nicht entschließen und vertröstete mich:
"Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen"
Im März ist Karl Schneider gestorben.
Das letzte Wort wurde gesprochen!
Immer wieder wies ich die Familie darauf hin, dass an diesem Stück entwendetem jüdischen Kulturgut kein Eigentumsanspruch besteht, niemals von seinen Erben bestehen kann. Die endgültige Absage über den Verbleib, bzw. die Rückgabe habe ich jetzt erhalten.Wir sind traurig darüber nichts erreicht zu haben.

Juni 2012: Mittlerweilen hat sich der Sohn vom Oberschirrmeister zu unserem Arbeitskreis eingefunden und wir haben Bilder ausgetauscht.