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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Mittwoch, 24. August 2011

Karl und der russische Soldat im Schützenloch - Hans und Frieda Weigand aus Kitschendorf


Karl springt während eines schweren Artillerieangriffes in ein Schützenloch, um Deckung zu finden. Doch da sitzt auch ein russischer Soldat darin. Laut betet der russische Soldat sein Gebet. Karl hört immer wieder: „Gospodin!“ – Er hat es mir auch vorgesagt, da er in der russischen Gefangenschaft auch die Sprache ziemlich gut erlernte. 
Als die Artillerieeinschläge aufhörten, krochen beide aus dem Deckungsloch und jeder suchte seine Seite wieder…
Gegen Ende des Krieges kommt ihm eine ganze Gruppe von deutschen Soldaten entgegen, die ihm sagen, dass sie von den Russen gefangen genommen wurden. Die Russen sagten ihnen, dass sie auch nicht wüssten, was sie jetzt mit ihnen anfangen sollen. Wenn sie sie erschiessen, dann erfahren es vielleicht die Deutschen und machen es dann genauso… Also wurden die Deutschen einfach wieder zurückgeschickt.

Hans Weigand – Kitschendorf ( 4. SS Totenkopfstandarte Ostmark ) bestätigte mir solche Vorkommnisse und sagte mir, dass nach Befehlen, keine Gefangenen zu machen, die Russen schnell informiert waren und dies dann auch so verfuhren. Also wurden solche Befehle immer wieder schnell zurückgenommen.
Auch das gab es…
( Unser wichtiger Mann für das Archiv Oliver: Als interessierter Mitleser des Blog wollte ich Dir nur sagen, daß "Großdeutschland" keine SS-Division war, sondern eine Heereseinheit !)


PS: Über Hans Weigand aus Kitschendorf muss ich noch Genaueres berichten, denn ich habe als Gast oft bei Hans und Frieda im Bauernhof übernachtet und viele seiner oft schlimmen und schrecklichen Kriegs - Erzählungen aufgezeichnet. Seine Biographie vom arbeitslosen Rossknecht zum SA Mann, nach Röhm - Putsch SS Mann - dann Waffen SS - bis zum "Herrenmenschen" - Stationierung in Holland mit Erschießungen holländischer Widerstandskämpfer zur "Abhärtung" und Prag - und dann Einsatz an Brennpunkten - schwere Verwundung in Kaluga - 1. Lazarett in Smolensk - Späterer Einsatz nach seiner Genesung beim Kriegsgericht in Neu-Strehlitz, ist sehr beeindruckend und aufschlussreich und für mich unvergesslich, da er sehr offen und wahrheitsgemäss mit seinen erlebten Situationen umging. 
Trauriges Ende nach Demenz und Verlust seiner so herzensguten Frieda. Der seit Jahrzehnten gehegte Weinstock an seinem Haus wurde ihm schließlich zum Verhängnis, als der neue Eigentümer in ausreissen wollte. 
 
Ich muss ausnahmsweise ein Bild von Frieda Weigand einstellen, denn wo sonst?

Verhör der deutschen Kriegsgefangenen

Karl Schneider wird von einem russischen Major, der perfekt deutsch spricht verhört.
Mit ihm werden auch deutsche Offiziere verhört.
Die deutschen Offiziere: " Wir waren schon immer Kommunisten!"
Der russische Major daraufhin:
Wir brauchen keine Kommunisten!
Davon haben wir selber genug!
Wir brauchen Arbeiter!"

Auch das ist die reine Wahrheit!