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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Mittwoch, 1. Juni 2011

Heinz "Fritz" Freiherr von Stengel... Ergebnis einer Suche nach 5 Jahren

Werter Herr Zeis, durch das Forum - Panzer Archiv - habe ich erfahren das Sie Beauftragter für das Traditionswesen des Pz.Reg. 35 sind.Ich unterstütze zur Zeit einen spanischen Freund - Adolfo Ceno de Clemares - dessen Onkel Heinrich Friedrich Freiherr von Stengel als Fahnenjunker-Gefreiter in diesem Regiment war. Er ist am 01.02.1943 vermutlich bei Isakowo ( Issakowo ? ) gefallen.
Haben Sie weitere Angaben zum o.g. von Stengel und könnten Sie mir diese zur Weitergabe an meinen spanischen Freund überlassen ?In der Anlage finden Sie ein Bild der Person.
Vielen Dank - Joachim Seyler
Onkel  - Heinz von Stengel
27.Mai 2015 - (einige Tage nach dem Geburtstag von Heinz von Stengel)

In den Tagebuchaufzeichnungen vom damaligen Uffz.Georg Vetter, 1. Kompanie wurde der Name von Heinz von Stengel gefunden!
Die ersten Mails zu Heinz Stengel werden auf den Weg gebracht:

Lieber Joachim, lieber Adolfo!
Auch wenn es manchmal sehr lange dauert, findet sich doch auch sehr spät ein Körnchen der Information, welche umso wichtiger ist, je weniger Informationen man besitzt.
Oliver Lörscher ist unser Archiv-Fuchs, der immer wieder Veteranen ausgräbt und Jürgen Achatz ist unermüdlicher Übersetzer der oft sehr schwer lesbaren Aufzeichnungen in Sütterlin Schrift.
So auch im Falle von Unteroffizier Vetter, der bei der Aktion "Stary Bychow" Panzerkommandant war und mit Kamerad Achatz hinter die russischen Linien geriet.
Dieser Georg Vetter tauchte immer wieder in Aufzeichnungen und auf Bildern auf, verlor sich jedoch in den Nachkriegsjahren.
Oliver fand den Namen heraus und siehe da...Es existierte noch ein unglaublich genau geschriebenes Tagebuch, das Jürgen nach intensiven Bitten übersetzen durfte.
Es war das Führen von Tagebüchern war ja bekanntlich verboten.
Es stehen ja immer sehr intime Sachen darin, und es erfordert viel Fingerspitzengefühl damit umzugehen. Meist werden sie ja vom Schreiber, oder dessen Erben vernichtet!
Georg Vetter sei Dank! Der Name von Stengel taucht auf!
Jürgen Achatz ist gerade auf Urlaub bei Rimini und ich glaube die Verschwiegenheitspflicht verletzten zu dürfen.
17:47 - In Milano Marittima angerufen und Jürgen Achatz am Strand erwischt!
           Er ist platt, denn im gleichen Momant hat er über mich erzählt!
           Er glaubt jetzt auch an Übersinnliches.
Schöne Grüße von Jürgen Achatz und ich habe die Freigabe der Tagebuchpassage bekommen!
Zum Tagebucheintrag von Uffz. Vetter:
Die erste Kompanie ist gut dokumentiert und der Einsatzraum und die Ereignisse dieser Tage.
Uffz. Vetter ist Panzerkommandant und von Stengel, Teil einer vor ihm fahrenden Panzerbesatzung.
Anhand der genannten Gefallenen lassen sich weitere Ermittlungen durchführen.
Tagebuch:
28. Januar 1943 - Vetter liegt in Owtschuch ( Ovchukh)
..... Nachricht: Morgen um 5:oo bei der 4. melden mit Panzer III, Panzerbesatzung: Hüttel,Lerner, Reichel, Napf
(An diesem Tage bestand also die Pz. Besatzung aus diesen Soldaten, wurde aber immer wieder frisch eingeteilt, oder verändert, aber man kann sagen, dass von Stengel Teil dieses Zuges gewesen ist, der ein Teil der ersten Kompanie war))

31. Januar: Beim Antreten sagt der Chef, dass die Lage nicht so "beschissen" sei.
1./34 unerhörte Erfolge (Erste Kompanie 34 Abschüsse?)
60 km ohne Feindberührung
Drang nach rückwärts.
13:30 - Abmarsch mit Schützen und Ari,
21 km vorgestossen ohne Feindberührung,
Stakanovo, Rollbahn 13a,
enge Quartiere, nur sitzen im Warmen!
1. Februar 1943 - Weitermarsch, Spitzenzug, Isakovo 
7°° Uhr - sechs T-34, Ari, Pak,Flak usw. haben uns erwartet und in die Falle gelockt!
Der Panzer vor mir wird abgeschossen.
Ich kann noch eine Panzerbüchse außer Gefecht setzen und auf das, was mir gegenüber steht.
Sind es T-34, oder Panzerabwehrkanonen, oder Flugabwehrgeschütze? noch einige Schüsse abfeueren, als auch ich schon einen Treffer auf die Kette bekomme.
Wir booten aus und rennen und robben seitwärts durch Gartengelände weg,
indem wir einen großen Bogen um das Dorf, zu den Unsrigen schlagen.
Gefallen sind:
Ludwigs,
Dorschner,
von Stengel,
Kneis,
Zimmermann,
Hüttel verwundet,
Lerner vermisst.
Ich habe praktisch nur das nackte Leben retten können, die gesamte Ausrüstung weg.
Panzer verloren. Ich muss noch mit, um den abgeschossenen Panzer zu holen und nach Lerner zu sehen. Beides ohne Erfolg. Gegen 14°° Rückmarsch nach Sch. (Scheino?)
Ich bin in einem Panzer mit zwei Toten und einem tollen Fahrer, der in den Graben fährt.
Quartier bei Berenbold, 11:30 (23:30) Mit Zg.-Kw. nach Kursk.
Das war meine zweite, oder dritte Lebensrettung!
4. Februar 1943 - Kursk
.....13:oo begraben der vier Toten auf dem Ehrenfriedhof. Abends werden 1. und 2. Kompanie alarmiert.
Infanterie- Einsatz. Dabei sind gefallen:
Schultheiß
Härtl
Schabel
und noch vier Mann...

Im Zusammenhang für den vermissten Lerner:

Stary Bychow überstanden - überlebt, aber jetzt bleibt er vermisst!



Ludwig Schörkhuber - Suche nach Informationen

Sehr geehrter Herr ZEISS!
Ich bin auf der Suche nach meinem in der Gegend von MALODUSCH im 2 WK verschollenen Onkel auf ihre Internetseite gestoßen. Zur Vorgeschichte:
In frühen Kindheitstagen hat mir meine Großmutter (die Mutter des Vermissten)  immer wieder erzählt, dass ihr Sohn in Russland geblieben sei und sie das Gefühl habe, dass er noch am Leben sei. In mir haben diese Erzählungen große Neugier  geweckt und mich  bis zum heutigen Tag mit großem Interesse erfüllt. Vor einiger Zeit habe ich bei der Deutschen Kriegsgräberfürsorge via Internet eine Suchanfrage gestellt. Nach kurzer Zeit kam von dort die Antwort, dass dort Daten meines Onkels aufscheinen. Weiters wurde mir empfohlen, dass ich mich mit dem Deutschen Roten Kreuz in Verbindung setzen soll. Ich habe dies getan und nach einiger Zeit wurden mir von dort die Daten seiner Einheit und sein vermutlicher Vermisstenort/Zeitpunkt  (13.11.1943 bei Malodusch – Südlich von Retschiza) in schriftlicher Form (Gutachten vom 30. 04. 1969) mitgeteilt. Weiters habe ich auch eine Anfrage bei der sog. WAST gestellt. Das Ergebnis steht noch aus.
Meine Bitte:
Da ich aus den Eintragungen  ihrer Internetseite entnehmen konnte, dass sie auf dem Gebiet der Suche nach Vermissten Soldaten große Erfahrung haben, möchte ich sie um einige Tipps  bitten, wie ich in der momentanen Situation vorgehen könnte. Weiters würde mich auch eine Reise zu den Kriegsschauplätzen (  nächst Malodusch usw.) bzw. Informationen über Kampfhandlungen in diesem Gebiet interessieren.  Vielleicht könnte ich sogar den tatsächlichen Verbleib (Grab od. dergl.) meines Onkels ausfindig machen.
Verbleibe Hochachtungsvoll! Christian SCHÖRKHUBER

Wenn jemand glaubt Informationen zu haben, bitte melden! HJ Zeis