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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Donnerstag, 24. März 2011

Noch ein Schneider...

In Kapstadt stieg ich mit Geraldine in eines der berühmt berüchtigten, aber sehr schnellen und aussderdem noch preiswerten Taxis. Hinter dem Fahrer sitzt der "Manager" mit Vuvuzela und preist lautstark die Fahrt an. Also schnell rein und Richtung Waterfront. Vor mir sitzt einer, mit dem ich sofort ins Gerede komme. Sein Freund ist Araber. Solche Verbindungen sieht man in Kapstadt häufig. Scheint eine richtige Szene zu sein, aber ist mir egal. Der Semmelblonde ist sehr freundlich und ich frage ihn woher er kommt... Tel Aviv ist die Antwort. "Oh Scheisse" sag ich, ehrlich erschrocken, " I´m German!" darauf er: " Das macht nichts! Mein Freund ist Araber und alles ist vorbei und vergessen!" Ich darauf: " Vergessen mit Sicherheit nicht!"
Er locker: " Meine Vorfahren kamen aus Bremen, sie waren Taylor, also Schneider ( schon wieder) Hitler hat sie alle umgebracht!" - In mir steigt wieder Beklemmung hoch. Fühle mich an Hendrik M. Broder erinnert und sein "Gottestaxi". Auf den paar Kilometern bis zur Waterfront sind wir dann zu der Überzeugung gekommen, dass nicht die Nationalität, nicht die Uniform, dasSchreckliche ausmachen, sondern dass der Mensch an sich die Bestie ist! Irgendwie fühlte ich mich ereleichert, es war so ein tolles Gespräch zwischen Menschen, verschiedener Rassen, Nationalitäten. Die Schwarzen im Toyota Bus hörten alle sehr neugierig zu, denn wir plauderten halb englisch, halb deutsch. Philosophie im gefürchteten Taxi auf kürzester Distanz... Wenn man dazu fähig ist... Wenn man willens ist...