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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Mittwoch, 23. Februar 2011

"Schörners Kuh" und noch etwas mehr...

Anlässlich meiner Gespräche mit Fritz möchte ich noch etwas besser zu Lesendes nachreichen. Die anderen Sachen sind belastend - für die Psyche, denn wie mir Fritz gestern sagte, kommen immer wieder die Bilder der Vergangenheit mit erschreckender Deutlichkeit zurück. Auch wenn so viele Jahrzehnte dazwischen lagen, so ist die Intensität der Ereignisse eingegraben. Er hat mir von den russischen Kommisaren erzählt, die sich lieber selbst erschossen haben, als sich den Deutschehn gefangen zu geben. Das wurde mir auch von Arno Debus erzählt, als sich in Orel eine Panzerbesatzung selbst erschossen hat, ohne den Deckel aufzumachen. Sie hörten oben auf dem Panzer sitzend die dumpfen Abschüsse. Gleichwohl werde ich nie begreifen, wie es möglich ist, bestimmte geschichtliche Ereignisse vollkommen ausuzuklammern. Es wird einfach nicht darüber geredet. Wie auf Lotusblättern perlen alle Anspielungen ab.Es wurde und wird einfach nicht zur Kenntnis genommen. Zur historischen Forschung gehören aber alle Ereignisse dieser Zeit. Fritz konte auch nie verstehen, dass Gen.Eberbach niemals auf irgendwelche Bemerkungen einging, die Fritz auf Anspielungen von v.Lauchert machte, der in seinen Augen "blutrünstig" war. Dieses Verhalten fand er auch bei einigen seiner Kameraden vor. Immer wieder berichtet er vom Fahrer v. Laucherts, der ihm in Bamberg sagte, das er einen "eigenen Friedhof habe!".
Ein Veteran sitzt zur Zeit friedlich und sympatisch im Altersheim - er war in den Augen von Fritz einer der Schlimmsten. Er hatte sich sofort freiwillig zu dem Kommando gemeldet, um den Pfarresohn in Briask zu erschiessen. Der hatte defätistische Äusserungen gemacht. Leider habe ich seit Jahren ergebnislos versucht, wenigstens seinen Namen heraus zu finden.

Sein Funker - Robert Wern -  hatte tatsächlich zu Fritz damals gesagt: " hier gibt es nichts zu fressen! Ich gehe jetzt zum Russen und schau da, ob dort es etwas zu fressen gibt! Machte sich auf und davon! Nach drei Tagen kam er wieder zurück und sagte zu Lt. Fritz: Die haben auch nichts zu fressen!"
"Ich sollte Dich erschiessen lassen!"
antwortete Fritz!
Da hat sich aber der Robert Wern auch nichts darum geschert.
Sie blieben einfach Kameraden.
 Fritz hat dann noch später den Robert Wern aus dem brennenden Panzer gezogen und sind Freunde bis heute geblieben. Fritz hat mir immer wieder bestätigt, dass die Geschichte wirklich wahr ist!
Robert Wern lebt noch und manchmal rufen Fritz und Robert sich noch an....




Dienstag, 22. Februar 2011

Stabskompanie - 1.2.3.4. Kompanie






Dann noch die II.Abteilung mit 5.6.7.8. Kompanie
und dann noch die Ersatzabteilung in Bamberg mit 6 Kompanien

Sigurd Hutschenreuther

Das Kriegstagebuch wurde uns von seinem Neffen Pier Dal Ri dem Archiv zur Verfügung gestellt. Das Tagebuch ermöglicht weitere wichtige Forschungen ab dem 22.6.41 bis Stary Bychow, Proproisk und den Pronja Brücken. Dann gehen die Schilderungen über Orel bis Weneff. Neu ist die Sicht der Dinge als Fahrer des Arztpanzers Stabskompanie Pz.Rgt.35 - Dazu ein ganz grosses Dankeschön im Namen des Regimentes!