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Über jeden Soldaten liesse sich ein Buch schreiben...

Dienstag, 3. August 2010

Panzerregiment 35 für Eleonora

Hallo allerseits! Eigentlich müßte ich jetzt Vorbereitungen für morgen treffen, aber ich habe eine  wichtige Mail bekommen. Es sollte keine Zeit vergeudet werden und wir müssen alle zusammenhelfen, um einmal zu zeigen, zu was dieser Haufen noch fähig ist. 
Hier die Mail:

Eleonora
Viele Grüsse an alle ehemaligen Kameraden meines Vaters aus dem Auslandseinsatz.
Dr. M. Hautmann, Sanitätseinsatzverband, 26. DeuEinsKtgt KFOR, Prizren, Kosovo, über Feldpost, 64298 Darmstadt ( Einige Datails habe ich weggelassen. Anm.HJ. Zeis)

PS. Auf den Fotos sehen Sie mein hiesiges Patenkind, vor 8 Jahren nach
einem Unfall mit schwerern Verbrennungen ( ich hatte damals die
Rettungsaktion geleitet ) und heute mit 12 Jahren, zum Glück mit
verheiltem, hübschem Gesicht aber Verbrennungsnarben am Körper, die
kosmetisch operiert werden können - Geldmittel der armen Familie ( 6
Kinder, Vater mit Einkommen von ca 200 Euro monatlich ) vorausgesetzt.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Spendenaktion angeschoben und
würde mich über Spenden aller Art aus allen Richtungen freuen. Am
besten würden natürlich Geldspenden nützen für eine OP oder für den
Kauf von ( hier billigen) Dingen des alltäglichen Lebens, an denen es
der Familie fehlt. Jeder 5 Euroschein, hätte hier immense Wirkung und
könnte problemlos und weitestgehend sicher an meine obige Adresse
verschickt werden.

(Ich bitte alle Leser unseres Blogs, alle Bevollmächtigten, sich stark zu machen und sich dafür einzusetzen, um zu zeigen zu was unsere Panzerkameradschaft überhaupt fähig ist!)


Eleonora heute

Letzte Meldungen...


Otto hat mich gestern abend angerufen und sich dreimalentschuldigt, dass ihm der Keislauf zu schaffen macht und er deshalb nicht kommen kann. Ein Mann in seinem Alter braucht sich nicht entschuldigen, sagte ich zu ihm. Jedenfalls richtet er die herzlichsten Grüße aus und hofft bald wieder in seinen Benz steigen zu können, um wieder dabei zu sein. Früh traf er beim Bäcker einen Panzermann der 3. Kp. War auch verpflichtet und bei der Post. Es stecken also noch welche vom Regiment irgendwo, nur wissen sie nichts von uns und wir nichts von Ihnen. Die Möglichkeiten der Kommunikation per Internet existieren auch nicht und Autos fahren sie auch nicht mehr.

Kleine Anekdote von ihm:
Er wollte in seiner Jugend Boxer werden. Groß und stark war er und so ging er zu den Boxern. Er traf ausgerechnet auf den Bamberger Stadtmeister, der ihn fürchterlich polierte. Zuhause bekam er gleich nochmals eine Tracht Prügel vom Vater, weil er dort hinging.

Mit Fritz war ich gestern beim Blinden und Sehbehindertenbund. Wertvolle Hilfsmittel, Beratung kann man dort erfahren. Eine elektronische Zeitansage als Schlüsselanhänger hat Fritz begeistert. Auf die Frage wo er geboren sei, antwortete der Schlaumeier: " In Tafelhof als Hausgeburt". Dr. Schwab hat dort alle Hausgeburten betreut und nur Rechnungen an Besserverdienende gestellt. Für die Arbeiter und Armen hat er umsonst gearbeitet. Dreimal darf man raten, wie es ihm gedankt wurde... - Er war Jude.

Anschließend fuhren wir noch zu Heinz Goller. Fritz kommt nicht mehr in den 3. Stock hoch und so schaute der Heinz Goller zum Fenster herunter, der Fritz von der anderen Strassenseite hinauf. Jedesmal wenn der Fritz was hinaufschrie, verstand der Heinz Goller das nicht, denn er hört sehr schlecht. Es war ein verzweifeltes Unterfangen, die Beiden zusammenzubringen. Der pötzliche Regen beendete das Romeo und Julia Treffen und ich fuhr Fritz nach Hause. Wenn die Jugend nicht dem Veter oder Opa hilft, dann ist alle Liebesmüh vergebens.
Heinz Goller Mitte, li.Fw.Möller, re. Karl Schneider
















Pz.Besatzung von Dr. Rudi Hautmann - li.Heinz Goller - Fw. Schlechter ist mit der Goya untergegangen. - Heinz Goller mit Fritz Schneider auf der PRETORIA 1945 von Gotenhafen, verwundet nach Kopenhagen gekommen.



Heinz Goller